Betriebe brauchen unmittelbar effektive Unterstützung ebenso wie verlässlichen Plan für die Zukunft
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine befindet sich die heimische Industrie in einer existenzbedrohenden Ausnahmesituation.
„Neben dem unermesslichen menschlichen Leid verursachen die wirtschaftlichen Einschnitte dramatische Schäden. Unmittelbare Auswirkung sind die rasanten Energiepreissteigerungen, fehlende Rohstoffe und unterbrochene Lieferketten, die die Industrie massiv unter Druck setzen“, sind sich Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich und Stefan Ehrlich-Adam, Spartenobmann der Industrie in der WKW, ob der aktuellen Situation bei einem Treffen mit den Spitzen-Vertretern der heimischen Industrie einig.
Jetzt müsse die nationale Politik den Fokus auf eine Sicherung der Energieversorgung legen, sind sich die Spitzenvertreter einig und fordern, dass sofort Maßnahmen ergriffen werden, die eine staatliche Energielenkung verhindern.
„Die rund 550 Wiener Industriebetriebe sind eine tragende Säule für den Wirtschaftsstandort Wien und sichern rund 45.000 Arbeitsplätze in Wien. Die Industrie ist ein verlässlicher Arbeitgeber und Partner in der Energiewende. Die Branche hat jetzt jede Unterstützung verdient“ – Stefan Ehrlich-Adam
Industrie braucht Update der Rahmenbedingungen
Ebenso verlangt die heimische Industrie, dass Genehmigungsverfahren für Produktionswirtschaft und Infrastruktur deutlich beschleunigt werden.
„Damit unsere Betriebe den ökologischen Wandel vollziehen können, müssen ihnen langwierige, bürokratische Steine aus dem Weg geräumt werden“ – Stefan Ehrlich-Adam.
Und auch bei den alternativen Technologien muss die Politik mehr Mut zeigen, ist der Wiener Industriechef überzeugt. „Die Wiener Industrie ist mit ihren Innovationen Teil der Lösung und Partner auf dem Weg zur Energiewende. Es ist höchste Zeit, endlich eine gesamtösterreichische Energie-Strategie zu erarbeiten und zu präsentieren, die auch Rahmenbedingungen für eine Wasserstoff-Wirtschaft in Österreich schaffen soll. Die Wasserstoff-Technologie kann eine echte und attraktive Alternative sein. Dazu brauchen wir aber rasch die Umsetzung der lange versprochenen Wasserstoff-Strategie, also einen notwendigen rechtlichen Rahmen, genauso wie Förderbestimmungen und Regelungen für die Infrastruktur. Nur dann, können Betriebe auch langfristig und sinnvoll ihre Zukunft planen.“
Als sofort umzusetzende Maßnahme braucht es die Strompreiskompensation gemäß europäischen Emissionshandelssystem sowie die Einrichtung eines Dekarbonisierungsfonds zur Unterstützung der Transformation für Produktionsbetriebe.
Quelle: WK-Wien
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