Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Mittlerweile steht eine zweistellige Inflation im Raum, getrieben von den Energiepreisen. Rasche, zielgerichtete und klare Maßnahmen sind daher notwendig. Es sollten verstärkt verhaltensökonomische Anreize zur Senkung der Energienachfrage von privaten Haushalten und Unternehmen gesetzt werden, wie beispielsweise der Energiesparbonus.
„Auf Unternehmensseite brauchen vor allem die energieintensiven Betriebe vollste Unterstützung“ – Walter Ruck
Staatseigene Unternehmen und öffentliche Einrichtungen müssen auf Energieeinsparpotenziale überprüft werden. In den Wirtschaftsbereichen, wo es möglich ist, könnte die Arbeit überwiegend im Homeoffice ausgeführt werden. Durch Corona ist hier die notwendige Infrastruktur bereits ohnehin vielfach vorhanden und erprobt.
Gezielte Unterstützung
Eine Förderung per Gießkannen-Methode lehne ich ab. Sie kommt teuer und verlagert die Belastungen zum Teil in die Zukunft. Finanzielle Unterstützung muss möglichst gezielt denjenigen zukommen, die durch die Preissteigerungen am meisten unter Druck geraten. Auf Unternehmensseite brauchen vor allem die energieintensiven Betriebe vollste Unterstützung. Besonders wichtig ist sie für Betriebe, bei denen sich Energiekosten auf mindestens drei Prozent des Produktionswertes belaufen. Im Unterschied zur Strompreiskompensation wird hier auch der Treibstoffverbrauch miteinbezogen.
Grundsätzlich wäre im Bund, vor allem angesichts der Energieproblematik, ein wenig mehr Führung und Linie notwendig. Man hat manchmal den Eindruck, dass es ein wenig mäandert.
Quelle: WKO
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