Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Leistung muss sich lohnen. Dieser Satz wird immer wieder gerne in Sonntagsreden zitiert. Derzeit befinden wir uns leider in einer Situation, in der der reale Lohn für die Leistung laufend abnimmt. Sowohl für unsere Unternehmen, aber auch für deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im April kletterte die Inflation auf 7,2 Prozent. Ein Wert, den wir in dieser Höhe schon lange nicht mehr gesehen haben. Die Preissteigerungen bedingen, dass die Einkommen real sinken, weil die Steuerstufen nicht an die Inflation angepasst werden. Stichwort: Kalte Progression. Leistung verliert – hart formuliert – somit laufend an Wert.
„Die Abschaffung der kalten Progression ist eine Forderung, die wir daher als Interessenvertretung der Unternehmen schon länger auf den Tisch gelegt haben. Weil das Unternehmen und Beschäftigten viel bringt.“ – Walter Ruck
Einfache Lösung
Wir wollen hier aber einen Schritt weiterdenken und dieses Problem universeller angehen. Warum nur die Steuerstufen an die Inflation anpassen? Auch viele weitere Fixwerte der Wirtschafts- und Arbeitswelt sollten und könnten an die Preisentwicklung gebunden werden. Beispielsweise das Kilometergeld, die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, diverse Pauschalierungen oder auch die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer. Das könnte über ein Valorisierungsgesetz einfach und unbürokratisch geregelt werden, wie wir meinen.
Mit einem Valorisierungsgesetz lassen sich viele inflationsbedingte Probleme mit einem Streich lösen. Die Politik muss es nur wollen. Denn Leistung sollte sich nicht nur lohnen, sondern auch auszahlen.
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Quelle: WK-Wien