Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Die Abschaffung der kalten Progression ist ein großer, um nicht zu sagen historischer Schritt, für den wir lange gekämpft haben und der nun Realität wird. Denn Preissteigerungen bedingen, dass Einkommen real sinken, wenn die Steuerstufen nicht konsequent an die Inflation angepasst werden. Die verschiedenen Steuerreformen haben dieses Problem bisher nur im Nachgang etwas abgeschwächt.
„Wenn Sozialleistungen künftig valorisiert werden, sollte eine automatische Anpassung auch bei jenen Fixbeträgen möglich sein, die für Unternehmen relevant sind.“
Walter Ruck
Als Interessenvertretung der Wiener Unternehmen meinen wir aber, dass die Politik hier weiterdenken sollte. Deshalb haben wir uns nicht nur dafür eingesetzt, dass die kalte Progression endlich abgeschafft wird. Es ist ein weiterer Schritt dringend notwendig. Wir haben daher bereits im Mai einen konkreten Vorschlag für ein Valorisierungsgesetz auf den Tisch gelegt.
Fixwerte anpassen
Viele Fixwerte der Wirtschafts- und Arbeitswelt sollten und könnten an die Preisentwicklung gebunden und valorisiert, sprich automatisch angepasst werden. Beispielsweise das Kilometergeld, die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, diverse Pauschalierungen oder auch die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer. Das könnte über ein Valorisierungsgesetz einfach und unbürokratisch geregelt werden. Über ein solches Gesetz können wir die – derzeit besonders schmerzhaften – Auswirkungen der Inflation wirksam bekämpfen. Wenn Sozialleistungen künftig valorisiert werden, sollte eine automatische Anpassung auch bei jenen Fixbeträgen möglich sein, die für Unternehmen relevant sind.
Quelle: WK-Wien
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