Studie belegt: Wirtschaftswissen von Schülern mangelhaft – Wirtschaftskammer Wien bringt Forderungspaket in Stellung
Anlässlich des Starts zur 14. Kinder Business Week am WIFI Wien fordert die Wirtschaftskammer Wien mehr Wirtschaft im Lehrplan der heimischen Schulen.
„Schule muss Kinder und Jugendliche auf die Realitäten des Alltags vorbereiten. Und dieser Alltag besteht zu einem wichtigen Teil aus Wirtschaft und Arbeit.”
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Dabei sind viele österreichische Schüler auf diese Realität aber überhaupt nicht vorbereitet, warnt die WK Wien schon seit Jahren. Das wurde durch eine wissenschaftliche Studie der Wirtschaftsuniversität bestätigt. So nehmen Schüler Verflechtungen mit der Welt der Wirtschaft nicht wahr, betrachten ökonomisches Handeln als Sache des Staates und haben Wissenslücken bzw. ein unscharfes Bild vom Unternehmertum. Deshalb erneuert die WK Wien ihre Forderung nach mehr Wirtschaftswissensvermittlung in der Schule.
Ganz konkret hat die WK Wien folgende Forderungen:
Lehrinhalte überdenken / Pflichtfach Wirtschaft
Das Unterrichtsfach „Wirtschaft“ ab der Volksschule etablieren, das Interesse für Technik bereits im Kindergarten fördern. Mehr MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in die Schulen. Mehr Praxis in die Ausbildung der Lehrer. Ab der 5. Schulstufe ein Pflichtschulfach „Wirtschaft und Finanzen“ implementieren.
Unterstützung bei Laufbahn-Entscheidung
Berufsorientierung in allen Schulen der 7. bis 9. Schulstufe. Prognoseverfahren am Ende der Volksschule, um Eltern und Kinder bei der Laufbahnentscheidung zu unterstützen.
Weiters fordert die WK Wien:
Bildungspflicht statt Schulpflicht
Schüler sollen nicht nur ihre Pflichtschulzeit absitzen. Eine Bildungspflicht ist zielführender. Schüler dürfen nur die Schule verlassen, wenn sie bestimmte Bildungsziele (v.a. in Deutsch, Mathematik, Englisch) erfüllt haben. So wird ein Mindest-Bildungsniveau sichergestellt.
Komplettreform der 9. Schulstufe
Die 9. Schulstufe inklusive Polytechnikum muss reformiert werden, weil die Lehrlingsausbildung ein Jahr später als weiterführende Schulen (AHS-Oberstufe, BMHS) beginnen. Für die Jugendlichen im Polytechnikum ist die 9. Schulstufe ein verlorenes Jahr.
Quelle: WKO