… sagt Ludwig Richard, Obmann der Wiener Busunternehmen. Auch die Kostenexplosion sei eine Bedrohung für die Branche.
Von Normalbetrieb kann in der Busbranche auch nach dem Ende der Corona-Krise keine Rede sein”, sagt Ludwig Richard, Chef des größten privaten Busdienstleisters, der Dr. Richard Gruppe, und seit kurzem Branchenobmann der Wiener Busunternehmer. Das größte Problem sei die eklatante Personalknappheit. „Alleine in Wien werden derzeit fast tausend Buslenker gesucht, und das Problem wird sich durch Pensionierungen weiter verschärfen”, so Richard. Die Branche möchte den Buslenker zum Mangelberuf machen, „das würde für Drittstaatenangehörige den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.” Parallel werde intensiv umneue Fahrer geworben. „Es ist ein sinnstiftender Beruf, auch im ökologischen Sinn, man braucht keinen bestimmten Schulabschluss und die Verdienstchancen sind gut”, betont Richard.
Als zweite große Herausforderung sieht der Branchenobmann die starke Kostenexplosion. Während man diese im Reisebusbereich zumindest teilweise an die Kunden weitergeben könne, sei das bei Langfristverträgen wie etwa im Linienverkehr ein riesiges Problem. „Die Regeln für Preisanpassungen sind hier oft ungenügend. Das zu stemmen, ist eine Challenge, die jeder einzelne für sich stemmen muss”, sieht Richard die Frage der Kostenweitergabe als reelle Bedrohung für die Busbranche.
Generell habe der Bus als Verkehrsmittel gute Zukunftschancen – und damit auch die Busunternehmer – vorausgesetzt, sie haben gute Mitarbeiter und einen top Fuhrpark. Wobei E-Busse in der Reisebusbranche vermutlich noch länger kein Thema sein werden, „auch andere alternative Antriebe nicht”, meint Richard. „Wasserstoff könnte technisch eher funktionieren. Hier mangelt es aber an dessen Verfügbarkeit und an der Tank-Infrastruktur.”
Quelle: WK-Wien