Pisecky: Nachfrage nach Miete in Wien weiter gestiegen

18. Juli 2023

© Foto: Foto Weinwurm

Pisecky: Nachfrage nach Miete in Wien weiter gestiegen

18. Juli 2023

Eigentumserwerb stagniert als Folge der KIM-Verordnung

Seit Anfang Juli gibt es eine Veränderung bei den Nachfragen nach Mietwohnungen zu beobachten. Das berichtet heute der Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien, Michael Pisecky. Die Auswertung bei den Nachfragen nach Mieten in der ersten Woche nach Inkrafttreten des Bestellerprinzips zeigen ein Plus von rund 35 Prozent.

Demnach sind die Anfragen in Wien nach Miete von durchschnittlich rund 15.000 pro Woche im zweiten Quartal 2023 auf über 20.000 in der KW 27 angestiegen. Die Zahlen, auf die sich Pisecky bezieht, stammen aus Anfragen aus den Immobilien-Portalen an Makler (gemessen von der Immobiliensoftware Justimmo).

„Somit steigen die Anfragen nach Mietobjekten weiter, das belegt den hohen Bedarf am Mietwohnungsmarkt. Wir hoffen und erwarten, dass die Vermieter weiterhin Makler mit der Mietersuche beauftragen, damit die Vermittlung weiter professionell läuft und für die Mietinteressenten Aufklärung und vollständige Information erhalten bleiben, auch wenn die Makler meist nur mehr einseitig für den jeweiligen Auftraggeber tätig sind“, sagt Pisecky, und erinnert nochmals an die Evaluierung des neu eingeführten Bestellerprinzips, um die Auswirklungen auch tatsächlich für Vermieter, Mieter und Makler zu ergründen.

KIM-Verordnung: Schuldendienstquote auf zumindest 50 Prozent anheben

Beim Kauf von Wohnungseigentum sieht die Situation noch anders aus. Da stagnieren die Anfragen in Wien seit Monaten bei unter 10.000 pro Woche. Deshalb nennt Pisecky eine Möglichkeit, um rasch gegenzusteuern und wieder für mehr Nachfrage bei Wohnungseigentum zu sorgen: „Die KIM-Verordnung muss geändert werden. Wohnungseigentum ist die beste Altersvorsorge, daher gilt es im Interesse der heute jüngeren Generationen zu handeln. Viele heutige Eigentümer waren auch vorübergehend mit einer höheren Schuldendienstquote als 40 Prozent belastet. Diese Situation entspannt sich oft nach einigen Jahren und wird für die Erfüllung des Wohntraums gerne in Kauf genommen. Da haben auch die Erleichterungen, die mit 1. April in Kraft getreten sind – insbesondere die Berücksichtigung von Zwischenfinanzierungen – wenig geändert. Wirklich helfen würde hier, die Schuldendienstquote von derzeit 40 auf zumindest 50 Prozent anzuheben.“

„Die KIM-Verordnung muss geändert werden. Wohnungseigentum ist die beste Altersvorsorge, daher gilt es im Interesse der heute jüngeren Generationen zu handeln.“

Michael Pisecky

Pisecky verweist auch darauf, dass diese Schuldendienstquote im Nachbarland Deutschland sogar bei 60 Prozent liegt. „Wir stellen fest, dass immer mehr Österreicherinnen und Österreicher ihren Wohnraum mit Bankkrediten aus dem Ausland, z.B. eben aus Deutschland, finanzieren“, verweist der Fachgruppenobmann der Wiener Immobilien- und Vermögenstreuhänder abschließend auf eine Auswirkung der KIM-Verordnung: „Das kann wohl nicht beabsichtigt sein, und deshalb ist eben eine Anhebung der Schuldendienstquote dringend erforderlich.“

Quelle: WK-Wien

Zurück zur Übersicht

Jetzt neue Kontakte knüpfen!

Erweitern Sie jetzt Ihr Wirtschafts­netzwerk in Wien.

mehr erfahren

Ähnliche Beiträge

Ein Rekordjahr für die Wiener Ballsaison

Ein Rekordjahr für die Wiener Ballsaison

„Alles Walzer!“ Diese Ballsaison war eine besonders fulminante, das belegen auch sämtliche Zahlen. Mit rund 570.000 Gästen und einem Gesamtumsatz von mehr als 205 Millionen Euro wurde das Vorjahresergebnis erneut gesteigert – um 10.000 Besucher sowie 15 Millionen...

mehr lesen
Positive Impulse für den Wiener Einrichtungshandel

Positive Impulse für den Wiener Einrichtungshandel

Die Einrichtungs- und Möbelbranche erlebte nach einem pandemiebedingten Boom zuletzt Einbußen. "Die Branche hatte in den letzten Jahren stark mit der hohen Inflation, steigenden Zinsen und einem veränderten Konsumverhalten zu kämpfen. Hinzu kommen explodierende Kosten...

mehr lesen
Wiens Wirtschaft ist weiblich

Wiens Wirtschaft ist weiblich

Rund um den Weltfrauentag hat „Frau in der Wirtschaft Wien“ die Erfolge von Unternehmerinnen hervorgehoben. „Die Wirtschaft braucht mehr denn je die Perspektiven und Ideen von Frauen“, betont Margarete Kriz-Zwittkovits, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft...

mehr lesen