Kommentar von Walter Ruck
Die aktuelle Lage aus Sicht der Wiener Wirtschaft: Die Inflation liegt mit acht Prozent deutlich über unserem Nachbarland Deutschland und auch über der Eurozone. Im Vergleich zu Gesamtösterreich entwickelt sich der Wirtschaftsstandort Wien jedoch überdurchschnittlich positiv. Dennoch steigen auch in den Wiener Unternehmen die Zukunftssorgen.
„Ein wirksames Mittel, um viele Folgen der Teuerung abzufedern, wäre eine automatische, inflationsgebundene Anpassung von wirtschaftlichen Fixbeträgen und Pauschalen.“
Walter Ruck
Der Wirtschaftsstandort Wien ist sehr widerstandsfähig, besonders wenn das Umfeld schwierig ist. Trotzdem sehen mittlerweile mehr als drei Viertel der Wiener Betriebe die Teuerung als Herausforderung. Die Wiener Wirtschaft ist in ihrer Gesamtheit stark, doch die hohe Inflation ist ernst zu nehmen. Ein wirksames Mittel, um viele Folgen der Teuerung abzufedern, wäre eine automatische, inflationsgebundene Anpassung von wirtschaftlichen Fixbeträgen und Pauschalen. Zum Beispiel der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter. Außerdem muss die Kleinunternehmergrenze in der Umsatzsteuer angesichts der Entwicklung deutlich erhöht werden, sonst fallen viele Betriebe aus der Regelung.
Automatisch anpassen
Ein Automatismus, eine sogenannte Valorisierung, würde klare Voraussetzungen schaffen und die Teuerung abfedern – einfach und unbürokratisch. Einen Entwurf für ein solches Valorisierungsgesetz hat die WK Wien bereits entwickelt. Bei der Einkommensteuer – Stichwort: Kalte Progression – ist uns das gelungen. Warum nicht den nächsten Schritt gehen?
Quelle: WK-Wien