Viele nutzen die nächsten Tage, um Geschenke umzutauschen oder Gutscheine einzulösen – Silvestergeschäft bringt Hochbetrieb im Lebensmittelhandel und in Vinotheken – Hohe Nachfrage nach Glücksbringern
Auch wenn Weihnachten vorbei ist, profitiert der Handel noch vom Geschäft rund um das Christkind.
„Traditionell ist die Shoppinglaune der Wienerinnen und Wiener zwischen Stefanitag und Silvester groß. Rund 10 Prozent des Weihnachtsgeschäfts werden in den letzten Tagen im alten Jahr umgesetzt und bringen noch einmal einen wichtigen Umsatzschub für die Wiener Händlerinnen und Händler.“
Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien.
Nicht zuletzt, weil zahlreiche Menschen die Tage nach Weihnachten nutzen, um ihre Gutscheine und Geldgeschenke einzulösen oder ein Geschenk umzutauschen. „Etwa jeder Zehnte tauscht im stationären Handel ein Geschenk um. Im Modehandel, bei Einrichtungsgegenständen, Deko-Artikeln, Büchern und Haushalts – oder Elektrogeräten ist die Umtauschrate am höchsten“, so Gumprecht. Beim Umtauschen oder Einlösen von Gutscheinen kommt den Händlern zugute, dass die Leute dazu tendieren, mehr auszugeben als den Nennwert. Der durchschnittliche Gutschein-Wert liegt bei rund 100 Euro, Bargeld-Beschenkte durften sich über 200 Euro freuen. „Allerdings wurden heuer in Wien weniger Gutscheine zu Weihnachten verschenkt, wie in den Jahren zuvor. Gutscheine, voriges Jahr noch auf einem Drittel aller Einkaufslisten und damit das zweitbeliebteste Geschenk, verschenkte heuer nur jeder Fünfte“, erklärt die Obfrau. Die Teuerungen haben den Trend zur bewussten Kaufentscheidung verstärkt, was unter anderem dazu geführt hat, dass heuer wieder mehr Wiener etwas Ausgesuchtes mit persönlicher Note verschenkt haben.
Hochbetrieb im Lebensmittelhandel und in Vinotheken
Den Jahreswechsel feiern acht von zehn Wienern und geben dafür rund 50 Euro aus. Besonders die Ausgaben für Essen und Trinken steigen vor den Festtagen und vor Silvester deutlich. „Silvester ist vor allem ein kulinarisches Fest, das viele Wiener im Kreise der Familie und mit Freunden verbringen. Sekt, Champagner, Glücksbringer, Dekoartikel und Lebensmittel aus der Feinkostabteilung sind die Hauptumsatzbringer zu Silvester“, so Gumprecht. Auch die 92 Wiener Vinotheken sind gut besucht und fahren in diesem Zeitraum einen wesentlichen Teil ihres Jahresgeschäfts ein: Sieben von zehn Wienern stoßen auf das neue Jahr mit Sekt und Champagner an. In Summe werden rund 2,5 Millionen Gläser getrunken.
Gumprecht: „Nachfrage nach Glücksbringern hoch“
Sich zu Silvester mit Ferkel und Co zu beglücken, ist eine tief österreichische Tradition. „Die Nachfrage nach Glücksbringern ist hoch, insbesondere in herausfordernden Zeiten“, so Gumprecht. In Summe verschenken die Wiener zwei Millionen Glücksbringer, vor allem Glücksschweinderl, Hufeisen, Fliegenpilze, vierblättrige Kleeblätter oder Rauchfangkehrer. Nachhaltigkeit spielt auch hier eine immer größere Rolle. „Beliebt sind Glücksbringer aus Naturprodukten, wie Holz, Glas und Papier, auch handgemacht und regional produziert ist wichtiges Kriterium für viele“, erklärt die Obfrau. Gern verschenkt werden auch Schafmilchseifen und Glückssteine. Von 27. bis 31. Dezember kann die Silvesterware bei einem der mehr als 200 Wiener Glücksbringerverkaufsstände gekauft werden. Die Marktstände sind quer im Wiener Stadtbild verteilt: In Geschäftsstraßen, bei Supermärkten, U-Bahnstationen oder Bahnhöfen. Außerdem gibt es in Wien auch heuer wieder fünf Silvester- und Neujahrsmärkte.
Handelsöffnungszeiten zu Silvester und Neujahr
Da der 31. Dezember heuer auf einen Sonntag fällt, sind die Geschäfte grundsätzlich geschlossen. Der Souvenir- und Süßwarenhandel darf auch am Sonntag ohne zeitliche Beschränkung getrieben werden. Am Samstag, dem 30. Dezember hat der Wiener Handel geschäftsüblich bis 18 Uhr geöffnet. Der Süßwarenhandel darf am Samstag, 30. Dezember bis 20.30 Uhr offenhalten, Blumengeschäfte bis 19.30 Uhr, der Handel mit Silvesterartikel bis 20 Uhr. Am Neujahrstag (1. Jänner 2024) gelten die Sonderöffnungszeiten für Verkaufsstellen an Bahnhöfen und Tankstellen.
Quelle: WK-Wien