Für den Gesundheitsstandort Wien werden Start-ups als Innovationstreiber zunehmend relevant. In diesem Bereich sind in kurzer Zeit über 100 Start-ups in Wien gegründet worden. Gemeinsamer Round Table für Gesundheitswirtschaft.
Wien hat sich als führender Standort für Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft nachhaltig etabliert. Rund 500 Unternehmen generieren hier mit 23.000 Beschäftigen einen Umsatz von 12 Milliarden Euro pro Jahr.
„Aber nicht nur für große Unternehmen der Gesundwirtschaft ist Wien ein optimaler Standort. Auch für Start-ups aus dem Gesundheitsbereich ist Wien hoch attraktiv. In den letzten fünf Jahren sind 113 Start-ups gegründet worden.“
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
„Gesundheitswirtschaft ist ein Markt mit enormen Zukunftschancen, den es abzusichern und auszubauen gilt. Start-ups spielen dabei eine wesentliche Rolle. Deshalb wollen wir gemeinsam mit der Stadt Wien, der Industriellenvereinigung Wien und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger eine nachhaltige Kooperation etablieren. Dafür fällt heute der Startschuss“, sagt Ruck weiter. Angedacht ist hier ein gemeinsamer Round Table „Innovative Gesundheitswirtschaft“.
Hochwertige Arbeitsplätze
Auch die Stadt Wien betont die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft: Die stark wachsende Bevölkerungsentwicklung in Wien verstärkt auch den Bedarf nach effizienter Unterstützung und innovativen Ideen in den Bereichen Gesundheit und Pflege. „Die Attraktivität der Stadt für Start-ups gerade auch im Gesundheitsbereich zeigt ganz deutlich, dass Wien keineswegs eine ‚Schlafstadt‘ ist, sondern jede Menge hochwertiger, cooler Jobs mit einem hohen Innovationsgrad bietet. Die Krankenhäuser der Stadt Wien sind zudem ein wahrer Innovationsmotor, der die Ansiedelung dieser jungen Unternehmen vorantreibt“, betont Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport.
Große gesamtwirtschaftliche Relevanz
Aus Sicht der Industrie hat die Gesundheitswirtschaft „hohe gesamtwirtschaftliche Relevanz“, wie Johannes Höhrhan, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Wien, betont: „Die Multiplikatoreffekte sind in Bezug auf Produktionswert, Wertschöpfung und Beschäftigung überdurchschnittlich hoch.“
Der Anteil an Unternehmen, die jünger als zehn Jahre sind, liegt im Bereich von Biotech und Pharma bei über 35 Prozent, bei den Medizinprodukteunternehmen bei ca. 30 Prozent. Von diesem hohen Anteil an jungen Unternehmen können alle Player der Branche profitieren. Denn die jungen, zumeist technologie-affinen Unternehmen werden als Innovationspartner zunehmend interessant.
Neben der Steigerung von Innovationspotenzial beschreibt Höhrhan noch weitere wesentliche Vorteile, die die Zusammenarbeit von Start-ups mit bestehenden, großen Betrieben hat: „Einerseits zeichnen sich junge Unternehmen durch eine hohe Flexibilität aus und können so für größere Unternehmen im Wettbewerb um die besten Produkte einen entscheidenden Vorteil darstellen. Andererseits können etablierte Wirtschaftspartner Start-ups dabei helfen, Finanzierungslücken zu bewältigen und insbesondere ihre fundierte Erfahrung in Produktentwicklung und Vertrieb einbringen.“
Innovationen rasch zugänglich machen
Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, sieht Start-ups als „Innovationstreiber“ im Gesundheitsbereich: „Unser Ziel als Sozialversicherungsträger muss es sein, Innovationen aufzugreifen und mit innovativen Institutionen, Start-ups und Social Entrepreneurs in den Dialog zu treten um relevante Innovationen für die Menschen rasch zugänglich zu machen. Dafür entwickeln wir gerade ein Konzept, um letztendlich die neusten und effektivsten Entwicklungen im Gesundheitsbereich für unsere Versicherten anzubieten.“ Der Hauptverband möchte nicht nur einzelne fachliche Innovationsthemen bearbeiten, sondern systematisch und umfassend an das Thema Innovation herangehen.
„Eine erste nach außen wahrnehmbare Aktion wird eine Innovation Challenge gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien sein. Gemeinsam mit Innovationsleadern und Start-ups sollen dadurch kreative Ideen für den Sozial- und Gesundheitsbereich gefunden und vorangetrieben werden“, sagt Biach.
Ziele Round Table „Innovative Gesundheitswirtschaft
- Austausch und Vernetzung von Öffentlicher Hand, Wirtschaft und Industrie
- Innovationstransfer zwischen jungen und etablierten Unternehmen der Branche
- Steigerung des Start-up-Anteils in der Gesundheitswirtschaft