Im vollen Einsatz für die Tattoo-Branche

17. Januar 2021

© Foto: Florian Wieser

Im vollen Einsatz für die Tattoo-Branche

17. Januar 2021

Tattoos und Piercings erleben in den vergangen Jahren wieder einen besonderen Boom. Beides ist Vertrauenssache, um das zu stärken setzt die Branche auf Kommunikation, Regeln und Qualität.

Team Wirtschaftsbund: Erich Mähnert, du bist als Interessenvertreter für die Tätowier- und Piercingstudios aktiv, wie kam es dazu bzw. was ist deine Motivation, wieso ist das aus deiner Sicht wichtig? Wie kam es dazu?

Unsere Branche ist seit 2003 der Kosmetik untergeordnet und damit konnten sich viele Mitglieder nicht identifizieren. So entstand jahrelanger Stillstand auf beiden Seiten, die Interessensvertretung hörte uns nicht und wir hörten sie nicht. Also definitiv ein Kommunikationsproblem. Irgendwann erkannte ich aber das hier einiges an uns vorbeiläuft und niemand unsere Interessen vertritt, der mit der Materie vertraut ist.
Dies war für mich der erste Ansporn, um hier selbst eine Änderung herbeizuführen.

Wieso ist das aus meiner Sicht wichtig? Gerade das vergangene Jahr hat mir wieder gezeigt wie wichtig eine funktionierende Interessenvertretung ist. Viele Mitglieder waren mit der Situation einfach überfordert, und hier ist es wichtiger denn je diese Mitglieder aufzufangen. Oft reicht schon einfach nur ein offenes Ohr zu haben und die Probleme auch wenn sie nichtig erscheinen der Mitglieder ernst zu nehmen und vorhandene Informationen zu teilen, sodaß mehr Mitglieder besseren Zugriff darauf bekommen.


Team Wirtschaftsbund:  Ein ganz wichtiges Thema für Euch sind die Substanzen in Tätowierfarben! Die Europäische Kommission möchte die Verwendung von zwei Pigmenten vollständig verbieten: Blau Nr. 15 und Grün Nr. 7. Was bedeutet das konkret und wie ist hier der aktuelle Stand? Was kann noch unternommen werden?

An und für sich begrüßen wir eine einheitliche Tätowiermittel Verordnung da diese Klarheit für Hersteller aber auch Sicherheit für den Konsumenten bringt. Wir sind dann aber absolut dagegen wenn eine Verordnung die gerade bei den beiden Pigmenten Blue15 & Green 7 auf Vermutungen entsteht, und hier in keinster Weise auf die Expertisen der Experten  Rücksicht genommen wird, sondern von Personen die nur einen Blickwinkel haben entschieden wird. Gerade in dieser für uns alle, wirtschaftlichen schweren Zeit verabschiedet die Europäische Kommission eine Verordnung die Europäische Tätowierer & Pigmentierer in Ihrer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderer Länder massiv einschränkt. 


Was kann noch unternommen werden?  Natürlich würde es uns freuen wenn unsere derzeit laufende  Europäische Petition „Save the Pigments“ Nr. 1072/2020, zum Erhalt der beiden Pigmente Blue 15:3 & Green 7 in der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) unterstützt wird. Die Österreichische Politik hier auch kritisch gegen die Entscheidungen der Europäischen Kommission auftritt, auch wenn dieses Problem für die Politik nicht gerade populär ist.

Mittlerweile wurde die von Dipl. Ing. (FH) Michael Dirks und Erich Mähnert eingereichte Petition Nr. 1072/2020, zum Erhalt der beiden Pigmente Blue 15:3 & Green 7 in der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) vom EU-Petitionsausschuss aktualisiert und für UnterstützerInnen freigeschaltet.

Wie könnt ihr nun die EU-Petition unterstützen?

  1. Klickt auf den Link des EU-Petitionsportals https://www.europarl.europa.eu/petitions/de/home
  2. Meldet Euch im EU-Petitionsportal an
  3. Nr. 1072/2020 in der Suchleiste eingeben
  4. Petition unterstützen

Team Wirtschaftsbund: Aufregung gab es aktuell  auch um den ÖNACE Code für den Umsatzersatz! Was rätst du deinen KollegInnen?

Vorerst, es ist völlig klar dass gerade in dieser Zeit Fehler passieren können. Es darf aber gerade in dieser für uns alle Katastrophalen Zeit nicht passieren das Personen aufgrund eines ÖNACE Codes fast 2 Monate auf Unterstützung warten müssen und an Ihre Finanziellen Grenzen kommen, da es die COFAG nicht schafft anhand der Steuerdaten diese Gewerbe zuzuordnen, und dann einfach abgelehnt werden und die Unternehmer  beweisen müssen das sie ein betroffenes Unternehmen sind.

Was rate ich meinen Kollegen? Wendet euch Bitte an eure zuständige Steuerkanzlei oder zuständige Landesinnung, für Wien: www.fkmwien.at 

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