Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Der Wirtschaftsstandort Wien ist stark. Ablesbar ist das beispielsweise an der Zahl der Unternehmensgründungen, die sich auf hohem Niveau bewegt, an der erfreulichen Zahl der Betriebsansiedelungen aus dem Ausland, an der Beschäftigtenzahl auf Rekordniveau, an den positiven Lehrlingszahlen.
„Und was besonders ärgerlich ist: Die heimische Inflation liegt über den Werten unseres Nachbarlandes Deutschland und der Eurozone – und zwar deutlich.“
Walter Ruck
Dennoch ist eine solche Performance keine „gmahde Wiesn“, wie man so schön sagt. Viele Unternehmen kämpfen jetzt mit der Teuerung. Im Gegensatz zu den Erwartungen vieler ist die Inflation in Österreich im letzten Monat gestiegen und kratzt an der Zweistelligkeit. Und was besonders ärgerlich ist: Die heimische Inflation liegt über den Werten unseres Nachbarlandes Deutschland und der Eurozone – und zwar deutlich.
Entscheidungsträger dringend gefordert
Unsere Unternehmen kommen mit vielen Widrigkeiten klar. Siehe Corona. Unnötig schwermachen sollte man ihnen das Wirtschaften nun wirklich nicht. Hier sind die Entscheidungsträger in der Politik dringend gefordert. Blickt man etwa auf die Energieproblematik: Essenzielle Maßnahmen Fehlanzeige, weder in Österreich noch in der EU. Nur ein Beispiel.
Automatische Anpassung
Viele Folgen der Teuerung könnten einfach und unbürokratisch abgefedert werden. Durch ein Valorisierungsgesetz – wie von uns vorgeschlagen -, das Fixwerte der Wirtschafts- und Arbeitswelt automatisiert an die Preisentwicklung anpasst. Beispielsweise das Kilometergeld, die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter, diverse Pauschalen oder auch die Umsatzgrenze der Kleinunternehmer-Pauschalierung.a
Quelle: WK-Wien