Die Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister umfasst ein riesiges Spektrum an Professionen. Obfrau Heidi Blaschek will die Gruppe durch einen gemeinsamen Auftritt stärker einen und in alle Richtungen besser vernetzen.
Personaldienstleister und Berufsdetektive, Call Center, Sicherheitsfachkräfte, Sprachdienstleister und Tauchunternehmer: Die Wiener Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister ist eine bunte Truppe von rund 8000 Unternehmen mit höchst unterschiedlichen Tätigkeiten und ebenso unterschiedlichen Problemen und Anliegen. Was sie verbindet: Sie alle erbringen Dienstleistungen auch oder ausschließlich für andere Unternehmer.
„Wir wollen als große und starke Gruppe wahrgenommen werden.“
Heidi Blaschek, Obfrau Fachgruppe gewerbliche Dienstleister
Jedes Mitglied sehe sich in erster Linie als Experte in seinem Metier, am Wir-Gefühl als große Gruppe der Wirtschaft müsse man jedoch noch arbeiten, sagt Heidi Blaschek, seit dem Vorjahr Obfrau der Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister. „Die Vielfalt der Betriebe ist in meiner Arbeit als Interessenvertreterin die größte Herausforderung.”
Neues Logo und neuer Slogan sollen Zusammengehörigkeit stärken
Blaschek hat es sich zum Ziel gesetzt, ein gemeinsames Bewusstsein für die mehr als 20 verschiedenen Berufszweige zu schaffen. Ein neues Logo für alle gewerblichen Dienstleister und der Slogan „Wir sind die Helden im Hintergrund” sollen dazu beitragen. „Wir wollen als starke, große Gemeinschaft wahrgenommen werden – mit allen verschiedenen Dienstleistungen, die unsere Mitglieder bieten”, so Blaschek. Wobei es dabei auch um die Botschaft nach innen gehe, darum, bei den Betrieben ein Zugehörigkeitsgefühl zur Fachgruppe zu erzeugen. „Unsere Mitglieder sollen wissen, durch wen sie in der Kammer vertreten sind: die gewerblichen Dienstleister.”
Mit Fachwissen andere unterstützen
In der Fachgruppe wurden Berufszweige, die in einem ähnlichen Metier tätig sind, mittlerweile in sieben Gruppen zusammengefasst. So finden sich zum Beispiel in der Gruppe der Bürodienstleister auch Versandservice-Unternehmen und Call Center. Jede Gruppe hat ihren eigenen Sprecher. Das erleichtere die Interessenvertretung ungemein, sagt Blaschek. Sie selbst ist Sprecherin der Berufsgruppe Personaldienstleister in Wien und auf Bundesebene. Als Fachgruppenobfrau will sie die gewerblichen Dienstleister besser mit anderen Berufszweigen kammerintern, aber auch mit Institutionen außerhalb der Kammerorganisation vernetzen. „Austausch ist wichtig und notwendig, und von unserer Expertise können andere besser profitieren.”
Schwierige Corona-Zeit
Die vergangenen Monate seien auch für die gewerblichen Dienstleister schwierig gewesen. Generell könne man jedoch sagen, dass kein gesamter Berufszweig durchgehend hohe Umsatzausfälle hinnehmen musste, meint Blaschek. „Es gab aber sicher Betriebe, die sehr gelitten haben, etwa jene, die der Hotellerie und Gastronomie zugearbeitet haben.” Jetzt, nach den Öffnungsschritten der jüngsten Zeit, gehe der Trend merklich nach oben. In ihrer eigenen Branche, den Personaldienstleistern, würden allerdings massiv Fachkräfte fehlen. Corona habe das noch verstärkt, denn der Arbeitsmarkt sei – auch durch die Kurzarbeit – derzeit wie gelähmt. „Doch die gewerblichen Dienstleister werden ihr Bestes dazu beitragen, Wirtschaft und Arbeitsmarkt wieder zu beleben. Denn wir sind die Helden im Hintergrund”, betont die Fachgruppenobfrau.