Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Einen solchen Herbst haben wir Unternehmer uns nicht verdient. Seit mehr als eineinhalb Jahren tragen wir mit viel Disziplin, Flexibilität und Innovationskraft alle Anti-Corona-Maßnahmen mit – von Betriebsschließungen bis 3G am Arbeitsplatz. Und dann müssen wir mitten im Weihnachtsgeschäft erneut in einen Lockdown, dr uns alle empfindlich trifft. Rund 45.000 Wiener Betriebe mit 170.000 Mitarbeitern sind derzeit mit Betretungsverboten belegt – von Einzelhändlern über Friseure bis hin zu Gastronomen, Hoteliers und Kinos. Für viele ist das die umsatzstärkste Zeit im Jahr. Das Geschäft wird nicht mehr aufzuholen sein.
„Die Unternehmen brauchen mehr Planbarkeit.“
Walter Ruck
Wirtschaftshilfe ist alternativlos
Den direkt und indirekt vom aktuellen Lockdown betroffenen Betrieben hat die öffentliche Hand nun entschlossen zur Seite zu stehen. Denn wir Unternehmer haben die erneut hohen Infektionszahlen und das späte Handeln der Bundespolitik nicht zu verantworten. Es braucht nun Hilfen, die rasch, unbürokratisch und effektiv in den Betrieben ankommen. Parallel dazu sind weitere Vorkehrungen zu treffen, um die Impfquote zu erhöhen. Laut Gesundheitsexperten ist sie der entscheidende Faktor, damit aus der Pandemie eine Virusinfektion werden kann, die zwar wie viele andere vielleicht nicht auszurotten ist, aber zumindest unsere Welt nicht mehr lahmlegt. Weiters ist wichtig, das Corona-Krisenmanagement vorausschauender zu gestalten.