Der aktuelle Kommentar von Walter Ruck, WB-Wien-Obmann und Präsident der WK Wien.
Wiens Unternehmen brauchen in den kommenden Jahren 33.000 zusätzliche Fachkräfte. Um dem hohen Bedarf zu begegnen, müssen Bildung und Ausbildung verstärkt und weiter modernisiert werden. Zudem soll es für Menschen, die über das Pensionsalter hinaus arbeiten wollen, deutlich attraktiver werden, das auch zu tun. Hier gilt es, bei Steuern und Abgaben anzusetzen. Ähnlich ist die Situation bei der Teilzeitarbeit. Sie muss der Vollzeitarbeit abgabenseitig gleichgestellt werden. Derzeit wird die Vollzeitarbeit diskriminiert.
Ein probater Weg, dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist, sie selbst auszubilden. Die Wirtschaftskammer Wien ist schon jetzt der größte private Bildungsanbieter in Österreich. Diese Position wollen wir ausbauen. Nachdem der Fachkräftebedarf in der Informationstechnologie besonders hoch ist, forcieren wir u.a. die Errichtung einer neuen HTL mit Schwerpunkt IT.
Junge Stadt
In Wien wächst die Bevölkerung und wird jünger. Das bedeutet, dass es grundsätzlich in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen großes Potenzial gibt. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, die in Pension gehende Babyboomer-Generation kompensieren zu müssen. Gelingt uns das nicht, würde Wien acht Milliarden Euro an Wertschöpfung verlieren. Können wir das gesamte Potenzial an jungen Arbeitskräften mobilisieren, würde das hingegen einen Wertschöpfungszuwachs bedeuten. Daher sind Bildungsinvestitionen das Gebot der Stunde.