„Alles Walzer!“ Diese Ballsaison war eine besonders fulminante, das belegen auch sämtliche Zahlen. Mit rund 570.000 Gästen und einem Gesamtumsatz von mehr als 205 Millionen Euro wurde das Vorjahresergebnis erneut gesteigert – um 10.000 Besucher sowie 15 Millionen Euro.
„Die Wiener Bälle werden immer beliebter – im In- wie im Ausland“, sagt Markus Grießler (Bild), Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien. Schon Wochen vor den Veranstaltungen waren nahezu alle großen Bälle ausverkauft.
Grießler ortet einen Mitgrund in der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Events: „Die Veranstalter haben die Zeichen der Zeit erkannt und die Bälle dem heutigen, social-media-affinen Publikum angepasst. So werden Foto-Spots geschaffen und spektakuläre Show-Einlagen geboten.“
„Die Wiener Bälle werden immer beliebter – im In- wie im Ausland.“
Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft
Mitternachtseinlagen immer spektakulärer
Auch die Mitternachtseinlagen werden zunehmend aufwändiger und ziehen zahlreiche Besucher in die prächtigen Tanzsäle der Stadt. „Wir hatten in dieser Saison etwa Eros Ramazotti oder Boney M in Wien – und die Planungen für ähnliche Kaliber im nächsten Jahr sind bereits angelaufen“, so Grießler.
Parallel dazu lief auch der Vorverkauf für Karten und Logenplätze auf Hochtouren. Da die Bälle nicht unbegrenzt erweitert werden können, werden Tickets immer knapper. „Man kann die Veranstaltungen ja nicht beliebig vergrößern, dafür fehlt der Platz in Hofburg, Rathaus und Co. Und daher werden dann die Tickets knapp“, erklärt Grießler. „Und viele Bälle, bei denen es bisher nicht der Fall war, haben in dieser Saison auch alle Tickets abgesetzt.“
Internationale Gäste beleben die Hotellerie
Dass der Wiener Ballzauber längst auch international fasziniert, bestätigt Wolfgang Binder, Obmann der Wiener Kaffeehäuser und Organisator des Kaffeesiederballs. Eine Analyse der Ticketverkäufe zeigt, dass zahlreiche Eintrittskarten ins Ausland versendet wurden: „Es war heuer eine große Zahl an internationalen Sendungen dabei. Viele natürlich in die benachbarten Länder, wie Deutschland und die Schweiz, aber auch einige, die viel weiter weg gingen. Drei bis vier Prozent der Tickets gingen in die USA, einige andere auch nach Australien, Thailand und Malaysien.“ Etwa ein Drittel der Gäste des Kaffeesiederballs reiste aus dem Ausland an.
Auch für die Wiener Hotellerie ist das ein Gewinn: „Und das ist gut für die Hotels, die zu Jahresbeginn eher ihre schwächeren Monate haben. Internationale Ballgäste sorgen hier für ein willkommenes Plus bei den Nächtigungszahlen und Umsätzen“, so Grießler.