Diesjährige Preisträger: professionelle, faltbare Bühne VeloStage – tomographischer 3D Ultraschall – modulares Aquakultur-System für nachhaltige Fischproduktion – mobiler Roboter für Großbaustellen der Zukunft
„Der MERCUR zeigt das Innovationspotenzial der Wiener Betriebe – vor allem der mittelständischen Unternehmen“, betont Alexander Biach, Direktor-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Wien anlässlich der Verleihung des MERCUR Innovationspreises 2023. Gestern Abend zeichnete die WK Wien wieder die innovativsten Betriebe der Hauptstadt aus.
„Um in neue Ideen und deren Umsetzung zu investieren, braucht es Mut. Denn das unternehmerische Risiko lastet natürlich auf den Schultern des Unternehmers“, so Biach. In jenem Jahr, in dem die generative Künstliche Intelligenz ChatGPT die Welt auf den Kopf stellte, vertrauen auch zwei der diesjährigen Preisträger auf die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz.
Die Bewertung der heuer insgesamt 108 Einreichungen – um dreizehn mehr als im Vorjahr – erfolgte traditionell im Vorfeld durch das Industriewissenschaftliche Institut. Die geeignetsten Projekte der Top 12 Einreichungen des Mercur wurden auch für den „Staatspreis Innovation“ nominiert, der im Herbst verliehen wird.
Kategorie Kreativität
VeloConcerts GmbH mit VeloStage – Unfolding Culture with Zero Emissions
Die VeloStage ist eine professionelle, faltbare Bühne. Sie hat ein Audio- und Lichtsystem in ein E-Cargo-Bike mit sechs bis acht Stunden Batterie-Spielzeit integriert. Die VeloStage kann von einer Person in etwa zehn Minuten aufgebaut werden. Sie wird direkt vom E-Cargo-Bike ausgeklappt. Die Bühne ist indoor und outdoor einsetzbar. VeloStages sollen in allen großen Städten Europas positioniert werden, um der Nachfrage nach emissionsfreier Veranstaltungsproduktion und mobilen Eventlösungen gerecht zu werden. Zum Einsatz kam sie u.a. schon beim Donauinselfest.
Kategorie Gesundheit
piur imaging GmbH mit tomographischem 3D Ultraschall
Ultraschall ist eines der wichtigsten bildgebenden Diagnoseverfahren. Genaue volumetrische Messungen sind leider nicht möglich. Beim Messen des Schilddrüsenvolumens etwa kommt es zu Abweichungen bis zu 50 Prozent. Die tomographischen Ultraschalllösungen trennen Bildaufnahme von –auswertung. Mit der 3D-tUS-Plattform kann der Bildanalyseprozess mit Hilfe von KI-Algorithmen unterstützt werden. Diese sind darauf trainiert, bestimmte Krankheitsbilder zu analysieren. Das bedeutet u.a., dass mehr Patienten in kürzerer Zeit und höherer Qualität versorgt werden können.
Kategorie Nachhaltigkeit
Blue Planet Ecosystems GmbH mit Turning sunlight into seafood – Blue Planet Ecosystems
Blue Planet Ecosystems Produkt LARA (Landbased Automated Recirculating Aquaculture) ist ein modulares Aquakultur-System für die nachhaltige Fischproduktion. Algen, Plankton und Fische werden in drei separaten Containern gezüchtet. Das Unternehmen zielt darauf ab, die Produktion von tierischem Eiweiß vom Meer zu entkoppeln, indem es aquatische Ökosysteme nachbildet. Es werden keine maritimen Futtermittel (Fischmehl) benötigt. Das gesamte System läuft größtenteils auf Solarenergie und wird von einer firmeneigenen Steuerungssoftware selbständig betrieben.
Kategorie Digitalisierung
Baubot GmbH mit Baubot, dem mobilen Roboter für Großbaustellen der Zukunft
Termindruck, Kosteneffizienz und Sicherheitsanforderungen sind in der Baubranche entscheidend. Die von Baubot entwickelten mobilen Roboter optimieren Arbeitsabläufe und ermöglichen den Arbeitskräften eine effizientere und sichere Arbeitsumgebung. Die Roboter vereinen modernste Sensortechnik, künstliche Intelligenz und autonome Navigation. Sie sind flexibel, skalierbar und in der Lage, sich selbständig an neue Aufgaben und Umgebungen anzupassen. Anwendung finden sie in einer Vielzahl an Bauprojekte – inklusive Hoch- und Tiefbau, Infrastruktur und Straßenbau.
Mehr als 35 Jahre Tradition
Der Mercur Innovationspreis wird seit 1987 jedes Jahr an die innovativsten Betriebe Wiens vergeben. Insgesamt gab es bereits 196 Preisträger. Wiener Unternehmen können sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen einreichen; vorausgesetzt, die eingereichten Projekte sind entweder bereits auf dem Markt oder eine wirtschaftliche Verwertung steht unmittelbar und nachweislich bevor.
Mehr Infos unter: wko.at/wien/mercur
Quelle: WK-Wien