Ein Kommentar von Walter Ruck
In Wien wurden letztes Jahr so viele Unternehmen gegründet, wie seit 15 Jahren nicht mehr: Rund 9.500, ein Viertel aller in Österreich gegründeten Betriebe. Wien hat nicht nur die meisten Gründungen, sondern auch die jüngsten Gründerinnen und Gründer. All das ist auch ein Kompliment für den Wirtschaftsstandort Wien. Und eine wichtige Bereicherung. Denn neue Unternehmen bringen frische Ideen, beleben die Wirtschaft, schaffen Arbeitsplätze.
Und weil gerne auf die Insolvenzstatistiken geschielt wird: Den 9.500 Unternehmensgründungen stehen im Jahr 2023 rund 1.900 Insolvenzen von Unternehmen in Wien gegenüber. Auch das sei einmal gesagt. Wobei ich der Meinung bin, dass unternehmerisches Scheitern kein Stigma sein darf, sondern Ansporn, es besser zu machen und zu lernen.
Fakt ist: Wien ist ein hoch attraktiver Wirtschaftsstandort. Seine Vielfalt, was die Branchenverteilung und Unternehmensgrößen betrifft, macht ihn widerstandsfähig. Die Innovationskraft, Flexibilität und der Elan der Unternehmen machen ihn zukunftsfit. Das müssen wir unterstützen und ausbauen. Klar ist auch, dass wir hier immer noch besser werden können, sei es im Bürokratieabbau, sei es bei den Digitalisierungsbestrebungen, sei es bei den Abgaben. Rahmenbedingungen aktiv gestalten, agieren, nicht reagieren, lautet die Devise. In dieser Stadt lebt der Unternehmergeist, lebt der Gründergeist. Das soll auch so bleiben.