Wiens Unternehmen hatten es in den letzten Jahren nicht leicht – eine Herausforderung jagte die nächste. Wobei sich Wien stets besser entwickelte als der österreichische Durchschnitt. Das bestätigte nicht nur die Wirtschaftsforschung, sondern auch Finanz- und Wirtschaftsstaatsrat Peter Hanke kürzlich im Salon Stubenring, wo er auf Einladung von Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck u Gast war.
Ein klarer Vorteil Wiens: die Heterogenität des Wirtschaftsstandorts und die junge Bevölkerung. Vor allem unter den Zuwanderern steckt enormes Potenzial. „In Sachen Zuwanderung setzen wir stark auf Aus- und Weiterbildung. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in der Wirtschaft, aber ebenso in der Pädagogik und der Pflege. Hier sehe ich große Chancen für Wien“, erklärte Hanke (im Bild re.) bei der von Puls 4-Infochefin Corinna Milborn moderierten Diskussion.
Deshalb setzt die Stadt verstärkt auf Lehrlingsförderung. „Wir haben einen Fachkräftemangel und es gibt Berufsbilder, die zu besetzen sind. Qualifizierung ist daher an oberste Stelle zu setzen“, so Hanke. Auch Ruck (li.) unterstrich, wie wichtig es sei, junge Zuwanderer in den Arbeitsmarkt zu bringen: „Wenn sie im Sozialsystem landen, kostet uns das Wertschöpfung und Wohlstand.“
„Wir drehen gemeinsam an kleinen und an großen Schrauben – das ist der Wiener Weg. Wir reden miteinander, nicht übereinander.“
Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck
Seit Jahren arbeiten Hanke und Ruck daran, die Wirtschaft in Wien voranzubringen. „Wir drehen gemeinsam an kleinen und an großen Schrauben – das ist der Wiener Weg. Wir reden miteinander, nicht übereinander“, betonte Ruck. Wiens Unternehmer brauchen Unterstützung, wenn bürokratische Hürden im Weg stehen. Erfolgsbeispiele gibt es bereits, etwa die Ganzjahresschanigärten und eine engere Abstimmung zwischen Wirtschaftskammer und Stadt bei der Flächenwidmung. „Wir brauchen ein Angebot für alle Talente in der Stadt, daher brauchen wir auch Platz für Produktionsbetriebe, auch wenn es mit den Anrainern in Wien nicht immer einfach ist“, erklärte Ruck.
Wien auf der internationalen Bühne
Um Wien als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, präsentieren Hanke und Ruck die Stadt regelmäßig auf internationalem Parkett. Ziel: Wiener Unternehmen global besser vernetzen und neue Investitionen anziehen. Dass das gelingt, zeigen die steigenden Ansiedlungs- und Exportzahlen. Dennoch herrscht weltweit Unsicherheit – etwa durch die neue US-Zollpolitik. „China muss ein Interesse daran haben, im Wettstreit mit den USA den Absatzmarkt Europa aufrecht zu erhalten“, meinte Ruck und warnte: „Für Europa ist ein gemeinschaftlicher Weg erfolgreicher, einzelstaatlichen Verlockungen muss man widerstehen.“
„Die Stadt geht voran, gerade in schwierigen Zeiten.“
Finanz- und Wirtschaftsstaatsrat Peter Hanke
Wien setzt auf Zukunftsprojekte mit Strahlkraft, allen voran die Energiewende. „Die Stadt geht voran, gerade in schwierigen Zeiten“, so Hanke. Neue Technologien wie Tiefenbohrungen und Fernkälte sollen Wien fit für die Zukunft machen. „Am Ende brauchen wir aber die Unternehmen, die wirtschaftlich darauf aufbauen“, betonte er.
Der Salon Stubenring ist das neue Diskussionsformat der Wirtschaftskammer Wien – und zugleich eine Rückkehr zu bewährter Tradition. Im historischen Stammsitz der Kammer, wo einst Nobelpreisträger Friedrich Hayek wirkte, der Wiener Kreis debattierte und das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO gegründet wurde, entsteht auch heute Zukunftsdenken: Hier werden neue Ideen entwickelt, um Wien wirtschaftlich weiter voranzubringen.
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