Erich Mähnert: Verbot von Tattoo-Farbpigmenten gefährdet EU-weit 200.000 Arbeitsplätze

22. März 2022

© Foto: Florian Wieser

Erich Mähnert: Verbot von Tattoo-Farbpigmenten gefährdet EU-weit 200.000 Arbeitsplätze

22. März 2022

EU-Petition „Save the Pigments“ soll drohendes Verbot bis zum Ersatz von Farbstoffen aufschieben

Das ab 2023 drohende EU-weite Verbot von zwei Tattoo-Farbpigmenten – Blue 15:3 & Green 7 – gefährdet die Existenz hunderttausender Tätowierer in ganz Europa. In Österreich wären von dem Verbot rund 1.400 Arbeitsplätze betroffen. Anlässlich des internationalen „Tag des Tattoos“ betonen der Berufsgruppensprecher der Tätowierer, Erich Mähnert, sowie Petra Felber, Obfrau der Innung “Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure“ in der Wirtschaftskammer Wien erneut die Gefahr, dass Konsumenten sich im Falle des Verbotes, bei Anbietern ausserhalb der EU tätowieren lassen.

„Die Gesundheit steht immer an oberster Stelle, aber Verbote müssen verhältnismäßig sein und dürfen eine Branche nicht alternativlos zu Fall bringen“ – Erich Mähnert

Ebenso fördert ein solches Verbot das Aufleben der sogenannten Hinterhof Tätowierer. Diese beziehen ihre Tätowier-Mittel aus dem nicht überwachten Online-Geschäft. Bei ihnen kann auch eine Einhaltung der Richtlinien nicht überprüft werden, sie verfügen nicht über eine Gewerbeberechtigung.

Mähnert verweist auch auf die „unvollständigen“ Risikodaten, auf denen das Verbot basiert. „Fest steht, dass alle Tätowiermittel, die innerhalb der EU verwendet werden, umfassend geprüft sind,“ betont Mähnert ausdrücklich. Seit Jahresbeginn sind bereits einige Farben verboten, dies hat die Branche schon empfindlich getroffen. Ein zusätzliches Verbot wäre nun ein weiterer Schlag.

Durch das Verbot der beiden Pigmente „Blau 15:3“ und „Grün 7“ wären zwei Drittel aller gängigen Tattoofarben auf dem Markt – und damit über 200 Farbtöne – verboten und verweist deshalb auch auf die von seiner Branche initiierte EU-Petition „Save the Pigments“. Sie ist als Petition 1072/2020 auf der Homepage des Europäischen Parlaments zu unterzeichnen. Damit soll das Verbot aufgeschoben werden, bis für die beiden Pigmente Ersatz entwickelt worden ist https://www.europarl.europa.eu/petitions/de/home .

Ausführlich Informationen zu Tattoos finden sich auch im Blog der Innung “Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure“ unter https://insicherenhaenden.at/tag-des-tattoos/.

Quelle: WK-Wien

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