Fast jeder Mensch hat Zugang zum Internet, dabei ist aber besondere Vorsicht geboten. Die Cyberkriminalität ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. „Die größte Schwachstelle bei Cyberangriffen ist der Mensch“, weiß Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien.
Ein Blick auf die Statistik untermauert die These, dass größte Vorsicht geboten ist, um nicht in die Cyberfalle zu tappen. Mit einem Plus von 119 Prozent hat sich die Zahl der Deep Fakes in Österreich von 2023 auf 2024 verdoppelt – das geht aus einer KPMG-Studie zur „Cybersicherheit in Österreich“ hervor.
Gerade in Wien erlebte Social Engineering den größten Zuwachs mit 23 Prozent. Dabei wird ein intensiver Kontakt zu einer Person im Unternehmen aufgebaut. Die daraus resultierende persönliche Verbindung ist oft der Beginn eines Angriffs. „Nicht jeder ist sich der Konsequenzen des eigenen Handelns im Netz bewusst. Das gilt auch für Erwachsene“, betont Heimhilcher.
Bei 44 Prozent der Befragten kam es sogar zu einer Betriebsunterbrechung von ein bis zwei Wochen. So lange dauerte es, bis der Vorfall aufgearbeitet werden konnte. „Ein derartiger Stillstand kann die Existenz des Unternehmens gefährden“, sagt der Experte.
„Nicht jeder ist sich der Konsequenzen des eigenen Handelns im Netz bewusst. Das gilt auch für Erwachsene.“
Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting
Rechtzeitig vorsorgen
Prävention ist der beste Schutz vor Cyberattacken. „Ein Backup ist das Mindeste, das Unternehmen tun können, um handlungsfähig zu bleiben“, sagt Heimhilcher. Zudem empfiehlt sich ein ausgedruckter Notfallplan mit wichtigen Kontaktdaten.
Vor allem KMU sind gefährdet, da sie selten IT-Sicherheitsexperten beschäftigen. „Idealerweise hat jeder Unternehmer ohne eigene IT einen vertrauenswürdigen IT-Dienstleister“, so Heimhilcher.
24-Stunden-Hotline & Versicherung
Auch ohne IT-Dienstleister gibt es Hilfe: Die kostenlose Cybersecurity-Hotline der Wirtschaftskammer (0800 888 133) ist rund um die Uhr erreichbar. Auf Wunsch wird Kontakt zu IT-Sicherheitsfirmen vermittelt. Unternehmen sollten sich zudem über Cyberversicherungen informieren. Es gibt bereits ein spezielles Produkt, in das die Erfahrungswerte der WK Wien aufgrund der Mitgliederkontakte und der bekanntgegebenen Problematiken eingeflossen sind. Die Mitgliedsbetriebe der WK Wien zahlen für diese – im Falle eines Cyberangriffs – den halbierten Selbstbehalt
So schützen Sie sich vor Cyber-Kriminalität:
• Passwörter nicht im Browser speichern – das ist ein leichtes Angriffsziel.
• Starke Passwörter nutzen – „123456“ & Co. sind unsicher.
• Sichere Online-Verbindungen (https:// (Hypertext Transfer Protocol Secure) nutzen – besonders beim Internetbanking.
• Software-Downloads prüfen, um Schadprogramme zu vermeiden.
Safer Internet Day
Der Safer Internet Day findet am 11. Februar zum 22. Mal unter dem Motto „Together for a better Internet“ statt – mit Beteiligung aus über 100 Ländern.
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