Der europäische Vergleich zeigt, wie stark der Faktor Arbeit in Österreich durch Steuern, Abgaben und Sozialversicherungs-beiträge belastet ist.
Im europäischen Vergleich Platz 3 zu belegen, ist normaler Weise eine gute Nachricht. In diesem Fall allerdings nicht, denn Österreich belegt eben diesen dritten Platz im Ranking der Länder mit der höchsten Belastung des Faktors Arbeit. Im vergangenen Jahr gingen in Österreich 47,8 Prozent der Arbeitskosten, die Betriebe für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer aufwenden mussten, an den Staat – in Form von Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträgen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Summe aufwenden mussten. Nur in Deutschland und Belgien wurde noch mehr abgeführt, zeigt eine aktuelle Auswertung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).
Arbeit entlasten
Dass es auch anders geht, zeigt die hochentwickelte Schweiz, wo 22,8 Prozent der Arbeitskosten abzuliefern sind. Auch in den nordischen Ländern Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen ist es deutlich weniger als in Österreich. Der OECD-Durchschnitt, der auch außereuropäische Länder wie die USA, Australien und Chile umfasst, liegt bei 34,6 Prozent. Die WK Wien fordert seit Jahren, den Faktor Arbeit zu entlasten. Was in allen Ländern gleich ist: Wer verheiratet ist und Kinder hat, hat deutlich weniger Abzüge, vor allem Alleinverdiener. Österreich begünstigt Familien etwas stärker als einige andere und macht in diesem Bereich ein paar Plätze gut.
Quelle: WK-Wien