5 Experten-Tipps für „KMU.DIGITAL“

12. April 2021

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5 Experten-Tipps für „KMU.DIGITAL“

12. April 2021

Wiener IT-Dienstleister und Unternehmensberater zeigen die Förder-Möglichkeiten und Chancen für KMU auf

Jedes kleine und mittelgroße Unternehmen kann durch KMU.DIGITAL bis zu 9.000 Euro an Förderungen für sein Digitalisierungsprojekt bekommen, davon bis zu 3.000 Euro für Beratung und bis zu 6.000 Euro für die Umsetzung. Vor allem klassische Handwerksbetriebe denken im ersten Moment oft gar nicht daran, wie sie den Workflow durch Digitalisierung revolutionieren können.

„KMU.DIGITAL wurde vor Kurzem um weitere 15 Millionen Euro aufgestockt. Allerdings ist das Fördervolumen erfahrungsgemäß rasch ausgeschöpft. Ich appelliere daher an alle KMU aus sämtlichen Branchen, dass sie diese hervorragende Chance zur Digitalisierung möglichst zeitnah nutzen.“

Mag. Martin Puaschitz, Obmann Fachgruppe UBIT

Hervorragende Chance zur Digitalisierung möglichst zeitnah nutzen. Den Förderkriterien entsprechend sind zertifizierte IT-Dienstleister und Unternehmensberater die perfekten Ansprechpartner und können KMU individuell beraten. 

Ing. Rüdiger Linhart, MA, Berufsgruppensprecher IT in der Wiener Wirtschaftskammer hat einige kreative Ideen und Tipps aus der Praxis:

1# Mit Online-Termin-Tools zu Wettbewerbsvorteilen

Termine für einen neuen Haarschnitt sind derzeit ein besonders emotionales Thema. Frisöre, die ihren Kunden die Möglichkeit bieten, bequem per Internetmaske einen Termin zu buchen, werden nicht nur jetzt, sondern auch in der Post-Corona-Ära einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Dann gehört das zwischen Schultern und Ohr eingeklemmte Telefon für Terminvereinbarungen während dem Haarschnitt endgültig der Vergangenheit an. Auch in anderen Branchen werden Terminbuchungen mittels Telefon oder E-Mail zunehmend als veraltet wahrgenommen – angefangen von der Pizza-Bestellung bis zum Arztbesuch. „Ein großer Vorteil von sicheren Web-Lösungen ist auch, dass Kunden ihre Kontakt-Daten nicht ständig neu eingeben müssen“, erklärt Linhart.

2# Digitale Systeme für Zeit- und Leistungserfassung einführen

Vor allem bei Handwerksbetrieben, deren Mitarbeiter Kundentermine wahrnehmen, können digitale Zeit- und Leistungserfassungssysteme wichtige Dienste leisten. „Die Mitarbeiter müssen in der Früh und am Abend nicht mehr zum Ein- und Ausstempeln in den Betrieb fahren und können zugleich die Leistungen und Anfahrtswege beim Kunden viel exakter protokollieren“, erklärt der Experte. Dadurch sinkt die Fehleranfälligkeit enorm. Zugleich ist damit eine punktgenaue Ressourcen-Planung möglich, indem beispielsweise ein Kunde in einer Online-Maske einen fixen Termin bei einem bestimmten Handwerker buchen kann. Eine Anbindung des Systems an das Warenwirtschaftsprogramm des Unternehmens sorgt bei der Verrechnung nochmal für eine Arbeitserleichterung.

3# Sicherheit mittels Server-Verlagerung und Zwei-Faktor-Authentifizierung schaffen

Etliche KMU mussten zu Beginn der Pandemie binnen weniger Tage behelfsmäßig Homeoffice-Lösungen aus dem Boden stampfen, um wirtschaftlich überleben zu können. Bei einigen ist die Improvisation aber mittlerweile zum Dauerzustand geworden. „Zuweilen arbeitet der Papa am Vormittag für die Firma und die Tochter macht am selben Gerät am Nachmittag ihre Hausübungen. Da braucht es sauber getrennte Lösungen. Zudem sollten die Server nicht mehr irgendwo in einem Kammerl im Betrieb stehen, sondern in ein sicheres Rechenzentrum verlagert werden, wo es unter anderem Back-up-Lösungen für den Notfall gibt“, erklärt Linhart. Ganz wichtig ist auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Login, indem man z. B. Einmalpasswörter mit biometrischen Daten kombiniert.

4# Online-Shops und Websites auf Vordermann bringen

Mittlerweile gehören zwar auch bei KMU eine eigene Website und – je nach Branche – auch ein Online-Shop zum guten Ton. In der Praxis trifft man aber nicht selten auf veraltete Codes, nicht DSGVO-konforme Umsetzungen oder gar mangelnde bzw. nicht vorhandene Firewalls. Digitale Prozessoptimierung bedeutet allerdings noch viel mehr als die Behebung von offensichtlichen Mängeln. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise die Anbindung des eigenen Online-Shops an einen Partner, der künftig die Verpackung, Auslieferung und den Versand übernimmt. Möglich ist aber auch, dass Lebensmittelhändler oder Gastronomiebetriebe den umgekehrten Weg gehen. Statt an Lieferdienste hohe Provisionen für die Auslieferung ihrer Produkte zu zahlen, könnten sie diese Dienstleistung künftig eventuell selbst erbringen und den Webshop entsprechend adaptieren.

5# An Unternehmensberater und IT-Experten wenden

„Damit Digitalisierungsprojekte gefördert werden, müssen sich KMU an IT-Dienstleister und Unternehmensberater wenden, die für das jeweilige Themengebiet eine Zertifizierung aufweisen. Eine ausgezeichnete Filterfunktion dafür bietet das UBIT Firmen A-Z“, erklärt Linhart. Zur Strategieberatung und Potenzialanalyse zum Schwerpunkt Geschäftsmodelle & Prozesse sind „Certified Digital Consultant“ berechtigt, für den Schwerpunkt IT- und Cybersecurity sogenannte „Certified Data & IT Security Expert“ und für E-Commerce & Online-Marketing kommen „Certified eCommerce & Social Media Consultants“ und „Certified eCommerce & Social Media Experts“ in Frage. Die perfekten Ansprechpartner im Bereich Digitale Verwaltung sind wiederum „Certified Digital Public Administration Experts“. Das UBIT Firmen A-Z ist zu finden unter: firmen.wko.at/suche_ubit
 

Finanzplanung und weitere Förderungen einbeziehen

Mag. Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin der Wiener UnternehmensberaterInnen gibt abschließend noch einen anderen wichtigen Punkt zu bedenken: „KMU.DIGITAL ist eine enorm wichtige Chance für KMU, aber nicht die einzige. Vor allem in Wien gibt es ausgezeichnete Fördermöglichkeiten zu allen möglichen Spezial-Themen, die unbedingt im Rahmen eines Gesamtkonzepts individuell geprüft werden sollten. Zudem braucht es ein ausgeklügeltes Finanzierungskonzept, weil die Projekte natürlich in der Regel nicht zur Gänze durch die jeweiligen Fördergeber finanziert werden.“


Weitere Infos zu KMU.DIGITAL: www.kmudigital.at


Quelle: Wirtschaftskammer Wien

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