Die Wiener Küche schafft es auf die große Leinwand. Die preisgekrönte Dokumentation Schnitzel und andere Festtagsgerichte wurde mit dem Silver Award ausgezeichnet. Produziert von Alexander und Nadeschda Schukoff in Zusammenarbeit mit der Wiener Lebensmittelinnung, beleuchtet der Film die kulinarischen Traditionen Wiens.
Den Preis gab es beim renommierten US International Filmfestival in Los Angeles, wo üblicherweise die Oscars der Filmindustrie verliehen werden. Josef Angelmayer, Innungsmeister des Lebensmittelgewerbes der Wiener Wirtschaftskammer, sieht die Auszeichnung als Meilenstein: „Dieser Preis unterstreicht die Weltklasse unseres Wiener Handwerks und unserer kulinarischen Traditionen. Es ist eine Ehre, dass die meisterhafte Kunst der Wiener Fleischer international gewürdigt wird.“
„Dieser Preis unterstreicht die Weltklasse unseres Wiener Handwerks.“
Josef Angelmayer, Innungsmeister des Lebensmittelgewerbes der Wiener Wirtschaftskammer
Angelmayer hebt die Bedeutung des Fleischerhandwerks für die Stadt hervor. Es ist nicht nur Teil der kulturellen Identität Wiens, sondern auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. „Unsere Fleischerbetriebe schaffen Arbeitsplätze, fördern die regionale Wertschöpfung und stehen für Nachhaltigkeit. Sie bewahren Traditionen, die ohne sie verloren gingen.“
Wiener Exzellenz am großen Filmset
Horst Stierschneider, Berufsgruppensprecher der Wiener Fleischer, sieht den Film als wichtigen Schritt, um die Bedeutung dieses Handwerks zu verdeutlichen. Laut Stierschneider schneiden die Wiener Fleischer ein Rind in 65 Teile – im Vergleich zu 10 in den USA. Diese Kunst erlaubt es, das Tier respektvoll und nachhaltig von der Nase bis zum Schwanz zu nutzen. Ein Konzept, das als „From Nose to Tail“ bekannt ist.
„Unsere Betriebe schaffen Arbeitsplätze, fördern die regionale Wertschöpfung und tragen wesentlich zu einer nachhaltigen und stabilen Wirtschaft bei.“
Horst Stierschneider, Berufsgruppensprecher der Wiener Fleischer
Stierschneider warnt jedoch vor der schwindenden Zahl der Fleischerbetriebe. Während es 1970 noch über 1.200 Betriebe gab, sind heute nur noch rund 20 traditionelle Fleischereien übrig. „Die Wertschätzung für diese Betriebe ist essenziell, da sie eine zentrale Rolle für die regionale Wirtschaft spielen. Sie sind nicht nur ein Teil unserer kulturellen Identität und kulinarischen Vielfalt, sondern auch entscheidend für die lokale Versorgung und das Überleben traditionellen Fleischer-Handwerks. Unsere Betriebe schaffen Arbeitsplätze, fördern die regionale Wertschöpfung und tragen wesentlich zu einer nachhaltigen und stabilen Wirtschaft bei.“
Wiener Küche als Kulturerbe
Gerichte wie Tafelspitz, Wiener Schnitzel oder der Stephaniebraten sind ohne das handwerkliche Können der Wiener Fleischer undenkbar. Angelmayer: „Der Erfolg von „Schnitzel und andere Festtagsgerichte“ zeigt: Wiener Traditionen begeistern nicht nur die Gaumen, sondern auch die große Bühne in Hollywood.“
Info zum Foto: Josef Angelmayer, Alexander und Nadeschda Schukoff und Horst Stierschneider (von li.)