KIM-Verordnung vor dem Aus

10. Dezember 2024

© Foto: Wirtschaftsbund

KIM-Verordnung vor dem Aus

10. Dezember 2024

Die KIM-Verordnung, offiziell die „Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung“, wurde 2022 von der Finanzmarktaufsicht (FMA) eingeführt und hat seither viele Kritiker gefunden. Was steckt da genau dahinter? Prinzipiell Gutes.

Der Grundgedanke war: Privatpersonen, die eine Wohnung oder ein Haus kaufen und dafür einen Kredit aufnehmen möchten, sollten sich finanziell nicht übernehmen. Denn fallen Kredite aus, könnten auch die Banken in Turbulenzen geraten. Um dem vorzubeugen, wurden unter anderem eine maximale Beleihungsquote sowie eine Schuldendienstquote festgelegt.

Die Konsequenzen waren gravierend: Viele Menschen konnten sich nach diesen Vorgaben kein Eigentum mehr leisten, die Verkaufszahlen sanken, Neubauprojekte wurden gestoppt oder verschoben, und die Arbeitslosigkeit in der Baubranche nahm zu.

Nun zeichnet sich eine Wende ab: Die KIM-Verordnung, die Anfang August 2022 eingeführt wurde, ist bis zum 30. Juni 2025 befristet. Da das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) keine systemischen Risiken für den Bankensektor mehr erkennt, läuft sie aus.

„Wir sehen das als eine schon überfällige Entscheidung und gute Nachricht für den Wohnungsmarkt, Kaufinteressenten und die Immobilienwirtschaft. Der Wunsch nach Eigentum im Wohnen ist nach wie vor groß, damit wird es für junge Familien und Ersterwerber von Eigentum wieder leichter möglich, ihren Wohntraum zu erfüllen. Wohnen im Eigentum ist die Grundlage für Vorsorge im Alter günstig zu wohnen und Grundlage für den persönlichen Vermögensaubau. Ein erster sehr wichtiger Schritt ist getan, wir erwarten und hoffen auf weitere Maßnahmen, um die Eigentumsquote in Österreich wieder anzuheben.“

Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien

Ganz verzichten will man jedoch nicht: Es wird erwartet, dass Banken auch künftig diese Standards einhalten. Zudem prüft das FMSG neue Leitlinien für die Kreditvergabe.

Zurück zur Übersicht

Jetzt neue Kontakte knüpfen!

Erweitern Sie jetzt Ihr Wirtschafts­netzwerk in Wien.

mehr erfahren

Ähnliche Beiträge

Großer Schritt zu einer verkehrsberuhigten Innenstadt

Großer Schritt zu einer verkehrsberuhigten Innenstadt

Ein bedeutender Schritt für lebenswertere Städte: Die Bundesregierung hat eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) in die Regierungskoordination geschickt. Damit wird es Städten und Gemeinden künftig möglich sein, den Verkehr in sensiblen Bereichen durch...

mehr lesen
Drei Punkte für mehr Fachkräfte

Drei Punkte für mehr Fachkräfte

Der aktuelle Kommentar von Walter Ruck, WB-Wien-Obmann und Präsident der WK Wien. Der Blick auf die Fachkräfte-Situation in Wien zeigt ein widersprüchliches Bild. Die Beschäftigung ist mit über 900.000 Menschen anhaltend hoch. Gleichzeit steigt die Arbeitslosigkeit...

mehr lesen
Schützen Sie Ihre Unternehmensdaten!

Schützen Sie Ihre Unternehmensdaten!

Warum Backups essenziell sind In unserer zunehmend digitalisierten Welt sind Daten das Rückgrat jedes Unternehmens. Ihr Verlust kann gravierende Folgen haben – von finanziellen Einbußen bis hin zu einem irreparablen Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern....

mehr lesen