So gelingt der Hotellerie der RE-START 2021

11. Januar 2021

© Foto: Florian Wieser

So gelingt der Hotellerie der RE-START 2021

11. Januar 2021

Charmant und gastfreundlich präsentieren sich die vielen Wiener Tourismusunternehmen. Die Wiener Hotellerie bietet dabei Ihren Gästen das gewünschte Ambiente und Wohngefühl.

Hotellerie-Obmann Dominic Schmid erzählt im Gespräch über seine persönlichen Erfahrungen im Lockdown, der schwierigen Situation der Wiener Hotellerie im letzten Jahr und wie der Re-Start im neuen Jahr gelingen soll.


Team Wirtschaftsbund: Die Corona-Pandemie hat den Wiener Tourismus stark getroffen, wie haben Sie das Jahr selbst erlebt, welche Auswirkungen hatte das vergangene Jahr, wie steht es um die Wiener Hotellerie?

Im vergangenen Jahr mussten wir erfahren, wie schnell eine nicht vorhersehbare Situation uns aus dem gesicherten wirtschaftlichen Umfeld reißen kann. Die Wiener Hotellerie war österreichweit am meisten betroffen. 85% unserer Gäste sind internationale Gäste. Die Ein- & Ausreisebestimmungen, Reisewarnungen und drei Lockdowns haben unsere Betriebe leider an den Rand der Existenz gebracht. Über 900 Beherbergungsbetrieben wurde durch die Pandemie die Geschäftsgrundlage entzogen und gleichzeitig auch die Aussicht auf Planungssicherheit.

Wir müssen bedenken, dass wir 2020, 85% weniger Gäste begrüßen konnten und somit ein Großteil des Umsatzes weggebrochen ist, jedoch die Fixkosten gleichgeblieben sind.Daher war es für mich klar sofort beginnend mit der Krise im März 2020 folgende Punkte für die Branche einzufordern:

  • Kurzarbeit für unsere Mitarbeiter (nur mit unserem Personal können wir wieder erfolgreich starten und unser gewohntes Service bieten)
  • Fixkostenzuschuss
  • Umsatzersatz 

Mit Juni konnten wir auch das Hotel Sicherheitssiegel „Safe stay“ implementieren. Dabei werden Betriebe, die mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen setzen, mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. 


Team Wirtschaftsbund: Was braucht die Hotellerie für den Re-Start 2021, welche Schritte wären aus Branchensicht noch notwendig?  

Ganz wichtig für die Branche ist Planungssicherheit! Ein ständiges „Auf und Zu“ führt zu keinem Buchungsvertrauen bei unseren Kunden. Die von uns geforderte neue Test- und Impfstrategie wird nun auch implementiert. Weiters ist es wichtig auf internationaler Ebene, gemeinsame einheitliche Richtlinien für den Tourismus umzusetzen, sodass für alle die gleichen Regeln gelten.

Ich denke 2021 wird eine schrittweise Entspannung bringen. Wir rechnen ab Juni mit zirka 30% Auslastung und ab dem August mit einer Auslastung von 40-50%. Eine vollkommene Normalisierung wird nicht vor 2022 zu erwarten sein.

Sinnvoll wäre es auch die Zeit der Krise zu nützen und Impulse für danach zu setzen. Das Thema der Tourismuszonen begleitet uns in Wien schon lange. International haben wir hier einen Nachteil im Wettbewerb des Städtetourismus. 

Zusätzlich sollten wir neue Perspektiven zur Belebung des Tourismus in Wien eröffnen. Ein interessanter ausbaufähiger Markt ist hier der Event- und Kongressbereich. Mit der Etablierung eines „Event-Boards“ kann entsprechendes Lobbying geleistet werden, um internationale Veranstalter von Wien zu begeistern und neue Events und Kongresse nach Wien zu holen. Dies brächte zusätzliche Auslastung für die neu beschlossene Mega-Arena in Neu-Marx und andere Locations. Events und Kongresse sind auch Tourismusmagnete!
    

Team Wirtschaftsbund: Welche Maßnahmen haben Sie in Wien gesetzt? Welches Branchenfeedback nehmen Sie dazu war?

Wir haben erkannt, dass es neben den unterschiedlichen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für die Branche, auch ein Vertrauenssignal an unsere potenziellen Gäste braucht. Gemeinsam mit dem Wien-Tourismus haben wir daher im Sommer das „Safe Stay“-Siegel entwickelt. Dabei verpflichten sich Wiener Hoteliers freiwillig in ihren Betrieben zusätzliche COVID19 Schutzmaßnahmen einzuhalten. 
Das Feedback dazu ist äußerst positiv, viele Betriebe haben sich bereits zertifizieren lassen bzw. haben die vergangenen Monate dazu genutzt die erforderlichen Maßnahmen zu implementieren. Wir gehen davon aus, dass sobald Reisen und Urlaube wieder möglich sind, Kunden bei Ihren Buchungen vermehrt auf Sicherheits- und Hygienesiegel achten werden. 

Unser Ziel ist es national und international das Vertrauen in einem Aufenthalt in Wien zu unterstreichen. Nach dem Motto „Wir machen alles, um COVID-sicher für unsere Gäste zu sein“.  
Ich lade daher alle Wiener Beherbergungsbetriebe ein sich mit dem „Safe Stay“-Siegel zertifizieren zu lassen, um Wohlfühl- und Sicherheitseffekte beim Gast zu erzeugen.  

Alle Infos zum „Safe Stay“-Siegel

Zurück zur Übersicht

Jetzt neue Kontakte knüpfen!

Erweitern Sie jetzt Ihr Wirtschafts­netzwerk in Wien.

mehr erfahren

Ähnliche Beiträge

Wien im Advent: Hotellerie auf Rekordkurs

Wien im Advent: Hotellerie auf Rekordkurs

„Gerade an den Adventwochenenden und zu Silvester ist so gut wie kein Zimmer mehr zu bekommen“, berichtet Dominic Schmid, Obmann der Wiener Fachgruppe Hotellerie. Mit einer Auslastung von 85 Prozent im Dezember erwartet Wien einen Rekord – ein Plus von 8 Prozent im...

mehr lesen
Schotten: Ein Herz für Meidling

Schotten: Ein Herz für Meidling

Alexander Schotten ist seit November neuer WK Wien-Bezirksobmann in Meidling. Als erfahrener Unternehmer und Bewohner des 12. Bezirks möchte er seine Kompetenzen gezielt für die Weiterentwicklung der lokalen Wirtschaft einsetzen. „Ich will die Betriebe unterstützen...

mehr lesen
KIM-Verordnung vor dem Aus

KIM-Verordnung vor dem Aus

Die KIM-Verordnung, offiziell die "Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung", wurde 2022 von der Finanzmarktaufsicht (FMA) eingeführt und hat seither viele Kritiker gefunden. Was steckt da genau dahinter? Prinzipiell Gutes. Der Grundgedanke war:...

mehr lesen