Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Zwei Zahlen stelle ich gleich zu Beginn voran: Eine Wertschöpfung von vier Milliarden Euro und 10.000 Arbeitsplätze. Diese beiden Zahlen stehen für das große, weitgehend ungenutzte Potenzial, die alternative Finanzierungen in Österreich haben. Die Nachfrage danach steigt. Denn für viele Unternehmen sind herkömmliche Geldquellen wenig oder gar nicht geeignet. Vor allem Start-ups, junge Unternehmen und forschungsintensive Betriebe brauchen diese Alternativen.
„Wenn es gelingt, Wien als Fondsstandort mit Strahlkraft ins Ausland zu etablieren, profitieren davon nicht nur die Unternehmen bei ihrer Finanzierung und die Finanzbranche, sondern die gesamte Volkswirtschaft.“
Walter Ruck
Auch, weil der Eigenkapitalbedarf durch die vergangenen, schwierigen Jahre generell gestiegen ist. Zwar konnte der Wirtschaftsstandort Wien diese Zeit überdurchschnittlich gut bewältigen, die Eigenkapitalausstattung vieler Unternehmen ist dennoch deutlich gesunken. Das bedeutet in Summe: Die Wirtschaft braucht viele Wege der Finanzierung sowie mehr Angebot an Risikokapital und einen leichteren Zugang dazu.
Fondsbranche stärken
Einer der Wege dahin ist es, Wien als Fondsstandort zu stärken. Ein entsprechendes Konzept dafür haben wir vorgelegt. Notwendige Maßnahmen dafür sind u.a. eine Senkung der Körperschaft- und Kapitalertragsteuer oder Gesetzesänderungen im Bereich der Fondsregulierung. Wenn es gelingt, Wien als Fondsstandort mit Strahlkraft ins Ausland zu etablieren, profitieren davon nicht nur die Unternehmen bei ihrer Finanzierung und die Finanzbranche, sondern die gesamte Volkswirtschaft. Wir haben das berechnen lassen. Eine zusätzliche Wertschöpfung von vier Milliarden Euro und 10.000 neue Arbeitsplätze wären die Folge.
Quelle: WK-Wien