Wolfgang Binder: Die Zukunft des Kaffees ist nachhaltig

1. Oktober 2022

© Foto: Foto Weinwurm

Wolfgang Binder: Die Zukunft des Kaffees ist nachhaltig

1. Oktober 2022

Tag des Kaffees am 1. Oktober – Klimawandel macht zertifizierte Sorten noch wichtiger – Österreicher trinken durchschnittlich drei Tassen Kaffee täglich

Nachhaltiger Kaffeegenuss umfasst die ganze Wertschöpfungskette vom Ursprung über die Zubereitung bis zum Recycling der Verpackung. Er steht für faire Arbeitsbedingungen und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Kaffeeröster warten bereits mit einem großen Portfolio an nachhaltigen Blends für die Gastronomie und für den Lebensmittelhandel auf. Eine Umfrage des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes im vergangenen Jahr bestätigt ein Umdenken bei den Kaffeegenießern. Für mehr als 60 Prozent der Befragten hat Nachhaltigkeit bei Kaffee bereits jetzt eine hohe Relevanz – sowohl beim Einkaufen als auch beim Außer-Haus-Konsum. Die Nachfrage nach zertifizierten Blends steigt. Ob Fairtrade, Bio, Rainforest Alliance oder UTZ Certified. Mehr und mehr Konsumenten greifen zu nachhaltigen Angeboten.

Wiener Kaffeehäuser steigen um

„Der Trend zum nachhaltigen Genuss ist auch im Wiener Kaffeehaus angekommen. Immer mehr Wiener Kaffeehäuser steigen auf zertifizierte Blends um und bieten ihren Gästen besten Kaffeegenuss und das gute Gefühl, etwas für eine bessere Welt zu tun“ – Wolfgang Binder, Cafetier und Obmann der Wiener Kaffeehausbetriebe.

„Der Klimawandel macht uns allen zu schaffen. Ob in Wien oder vor Ort in den Kaffeeanbauländern. Die Trockenheit setzt den Ernten zu. Das löst eine Kettenreaktion aus, die Farmer können vom Anbau nicht mehr leben und die Preise steigen. Es besteht die Gefahr, dass Kaffee in der Zukunft zum Luxusgut wird. Es gibt einige Möglichkeiten gegenzusteuern. Eine davon ist, zertifizierten Kaffee anzubieten. Auch unsere Gäste schätzen das. Ins Kaffeehaus kommen die Menschen, weil wir viel mehr bieten als eine Tasse Kaffee. Das macht uns, das Wiener Kaffeehaus, aus. Hier ist man zu Hause und doch wieder nicht, ein gemütliches Wohnzimmer mit umfangreichem Zimmerservice und Bibliothek. In- und ausländische Tageszeitungen, Magazine und natürlich kann man bei uns auch surfen. Das alles gibt es schon zum Preis eines Espressos. Wo findet man das sonst noch? Das Wiener Kaffeehaus ist und bleibt einzigartig auf dieser Welt.“ Marcel Löffler, Präsident des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes, ergänzt: Wir haben im vergangenen Jahr eine Marktforschung zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt und waren überrascht, wie ausgeprägt das Umweltbewusstsein der Konsumenten heute bereits ist. Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend. Es ist eine richtungsweisende Entwicklung. Das gilt sowohl für die gesamte Wirtschaft, als auch für die Konsumenten. Österreich ist eine traditionsreiche Kaffeenation.“

Tag des Kaffees

Nachhaltiger Kaffeegenuss ist heuer das Motto am 1. Oktober, dem Tag des Kaffees. Im Schnitt genießen die Österreicher täglich bis zu drei Tassen Kaffee. Ein Tag ohne Kaffee ist für rund 90 Prozent der Österreicher undenkbar, denn Kaffee ist weit mehr als nur Koffeinlieferant. Viel mehr steht das nationale Lieblingsgetränk für die genussvolle Pause im Alltag und als wichtiges Ritual zu unterschiedlichsten Anlässen und Tageszeiten. Wie kaum ein anderes Getränk ist Kaffee ein Teil der österreichischen Kultur und spannt den Bogen zu innovativem Genuss mit immer neuen Kreationen und Rezepten. Ob daheim in den eigenen vier Wänden oder außer Haus im Kaffeehaus genossen. Kaffee wohnt auch eine ausgeprägte soziale Komponente inne, wird er doch oft und gerne in Gesellschaft getrunken.

Geschichte der Wiener Kaffeehäuser

Seit nunmehr 335 Jahren ist der Kaffee in Österreich präsent. Sein Ursprung ist eng mit der Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1683 verbunden. Die von den Türken zurückgelassenen Bohnen erweckten unter der Wiener Bevölkerung bald reges Interesse. 1685 eröffnete das erste Kaffeehaus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnten Kaffeeliebhaber bereits unter 89 Kaffeehäusern wählen, um die Wende zum 20. Jahrhunderts unter 1.200 und hundert Jahre danach weist die Statistik rund 1.700 Betriebskonzessionen aus. Darunter befinden sich rund 800 Kaffeehäuser, 550 Kaffee-Restaurants und 360 Espressi, Stehcafés oder Kaffee-Konditoreien.

Quelle: WK-Wien

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