Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer
Im Moment genießen unsere Kinder und Jugendlichen noch die Ferien. In ein paar Wochen geht der Schulalltag wieder los: Alle 50 Minuten ein anderes Fach, laufend Stundenwiederholungen, Schularbeiten, Lernzielkontrollen, Tests und Referate. Ja, sie werden wieder viel lernen – doch lernen sie auch das Richtige?
Eine Studie der Wirtschaftsuniversität hat ergeben, dass die Schülerinnen und Schüler hierzulande viel wissen, aber in wirtschaftlichen Fragen sind sie weitgehend ahnungslos. Die meisten meinen, dass Wirtschaft eine Aufgabe des Staates ist. Was ein Unternehmer macht, weiß kaum jemand, der nicht aus einer Unternehmerfamilie kommt. Wirtschaftliche Zusammenhänge sind größtenteils unbekannt.
Klarer Auftrag an die Politik
Ich sehe hier einen klaren Auftrag an die Politik, denn unser Schulsystem muss die Jugend auch auf diese Seite des Lebens vorbereiten. Jeder Mensch – egal wie alt – nimmt am Wirtschaftsleben teil, sei es als Arbeitnehmer, Unternehmer, Konsument, Pensionist oder eben auch als Schüler. Wir alle sind Wirtschaft und Teil des wirtschaftlichen Geschehens, in das auch Kinder schon früh Einblick bekommen sollten.
Ich meine daher, Wirtschaft muss ab der Volksschule ein Pflichtfach werden. Kindern kann man schon in jungen Jahren wirtschaftliche Zusammenhänge gut erklären – natürlich altersgerecht. Das sieht man auch bei der Kinder Business Week jedes Jahr sehr eindrucksvoll. Außerdem braucht es mehr Praktika für Lehrer in Betrieben. Hier gibt es schon einige sehr positive Projekte, aber kein flächendeckendes Modell für alle. Wir müssen hier neue Wege gehen, um besser zu werden.
Mehr zum Thema Wirtschaft als Pflichtfach finden Sie unter:
https://wirtschaftsbund.wien/standpunkte/forderungen/pflichtfachwirtschaft/
Quelle: Wiener Wirtschaft