Sparte Bank und Versicherung befragte Wiener zu ihrem Finanzwissen – Ein Drittel der Fragen wurde falsch beantwortet – Wirtschaftskammer Wien ermöglicht Angebote, um dem gegenzusteuern – Hameseder: „Benötigen eigenes Schulfach für den richtigen Umgang mit Geld.“
Mit dem Start dieses Schuljahres wurde auch die Finanzbildung in den österreichischen Schulen ausgebaut. So wird in mehreren Fächern – etwa in Geografie und Wirtschaftskunde sowie Mathematik – verstärkt auch dieses Themengebiet mitbehandelt. Für Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Wien, ist das aber nicht genug. Er erneuert die Kammerforderung nach einem eigenen Unterrichtsfach: „Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass rund ein Drittel der Grundfragen zum Umgang mit Geld falsch beantwortet werden. Dieser Wert ist viel zu hoch.“
800 Wienerinnen und Wiener ließ die Wirtschaftskammer Wien im Rahmen von financefit, ihres aktuellen Schwerpunktes rund um das Thema Finanzbildung, zum Thema Finanzen befragen. Und die Antworten auf Fragen wie „Was bedeutet ein Kredit mit variablem Zinssatz?“ oder „Welche Veranlagungsform beinhaltet das geringste Risiko?“ zeichnen ein eindeutiges Bild: Beim Finanzwissen gibt es immer noch grobe Mängel. Hameseder: „Wenn ein Drittel dieser Fragen falsch beantwortet wird, ist das ein Alarmsignal, dass wir dringend nachbessern müssen. Schließlich ist der richtige Umgang mit Geld essentiell. Finanzwissen ist die beste Altersvorsorge und schafft einen Mehrwert für die Gesellschaft und für die Wirtschaft.“
Alarmierend ist, dass sich bei der Umfrage zeigt, dass Finanzbildung in allen Altersstufen gleich mangelhaft ausgeprägt ist. Sowohl bei jungen Erwachsenen, als auch in den Altersstufen bis und ab 50 Jahren, ist die Zahl der falschen Antworten gleich hoch. „Das zeigt, dass wir hier schon lange ein strukturelles Problem in der Bildung haben, das wir mit ganz neuen Lösungen angehen müssen“, so Hameseder.
Er erneuert daher die Forderung der Wirtschaftskammer Wien nach einem eigenen Unterrichtsfach „Wirtschaft“. Und wird dabei auch von den Befragten unterstützt: Mehr als 90 Prozent erachten Wirtschaftsausbildung für wichtig oder sehr wichtig und sehen die Schulen als die besten Orte für die Ausbildung darin.
„Die Bevölkerung gibt uns recht, wie wir sehen: Wirtschaft muss auch in der Schule praxisnah gelehrt werden“.
Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Bank und Versicherung
Wirtschaftskammer Wien setzt Maßnahmen
Bis zur Umsetzung dieser Forderung geht die Wirtschaftskammer Wien mit guten Beispielen voran. So werden in einem gemeinsamen Projekt mit der WU Wien „Finanzbildungscoaches“ angeboten, die von den Schulen für die Finanzbildung angefordert werden können. Gleichzeitig bietet die Wirtschaftskammer Wien mit ihrer neuen Kampagne „financefit“ auf Social Media niederschwellige Spots mit Erklärungen zu den wichtigsten Finanzbegriffen. Auf dem eigens dafür geschaffenen TikTok-Kanal wurden die Videos bereits mehr als 3,5 Millionen Mal gesehen. Und mit den „finance busters“ rund um Comedian Gerald Fleischhacker wird es im Oktober und November auch eigene Bühnenshows zum Thema geben. Mehr dazu unter www.financefit.at
Zur Befragung:
Auftraggeber: Wirtschaftskammer Wien
Zielgruppe: Wienerinnen und Wiener ab 16 Jahren (repräsentativ)
Stichprobengröße: n = 800 (Wien)
Art der Befragung: online
Maximale Schwankungsbreite: +/- 3,0 %
Untersuchungszeitraum: 08. August – 15. August 2023
Ausführendes Institut: IFDD – Institut für Demoskopie & Datenanalyse
Quelle: WK-Wien