Wien-Tourismus: Trotz Rekord noch viel Potenzial  

6. Februar 2025

© Foto: Florian Wieser

Wien-Tourismus: Trotz Rekord noch viel Potenzial  

6. Februar 2025

Mit 18,9 Millionen Nächtigungen im vergangenen Jahr haben Wiens Hotels und Pensionen ein neues Topniveau erreicht. Auch die Umsätze stiegen deutlich. „Wien ist derzeit eine der gefragtesten Destinationen weltweit und hat weiteres Wachstumspotenzial“, erklärt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.


Dies zeigt sich auch im Kongresstourismus: Über 6.000 Kongresse mit mehr als 600.000 Teilnehmern jährlich positionieren Wien als eine der führenden Kongressstädte weltweit. „Wien muss weiterhin auf Qualitätstourismus setzen, insbesondere im Kongress- und Eventbereich“, betont Ruck und macht klar, dass noch mehr möglich ist. Am Beispiel Kongressteilnehmer: Die generieren die höchsten Einnahmen – über 500 Euro pro Nacht. Ein weltoffenes Umfeld sei entscheidend, um anspruchsvolle Gäste anzuziehen. „Wir müssen open minded bleiben. Wien gilt als weltoffene Stadt. Und nur in ein solches Umfeld reisen vor allem die anspruchsvollen Kongressgäste.“

Um mehr Veranstaltungen und Gäste nach Wien zu bringen, sind zusätzliche Locations erforderlich. Derzeit gibt es rund 180 buchbare Veranstaltungsorte mit einer Kapazität von über 400 „Das reicht nicht aus, das hören wir immer wieder von Veranstaltern und Agenturen. Wir brauchen die neue Multifunktionshalle genauso aber auch noch mehrere Angebote für bis zu 1.000 Besucher“, so Ruck. Ebenso fordert er eine flexiblere Genehmigungspraxis, um ungenutzte Flächen besser für Events nutzen zu können, da die Vorlaufzeiten oft viel zu lange sind.

Anpassungen bei Großveranstaltungen
Auch für Großevents seien Änderungen nötig. Aktuell sind im Ernst-Happel-Stadion nur zehn Konzerte pro Jahr erlaubt. „Internationale Stars geben heute drei oder vier Konzerte hintereinander. Die aktuelle Regelung erlaubt daher nur zwei, maximal drei Konzertserien jährlich“, so Ruck. Eine Verdoppelung der zulässigen Veranstaltungen würde die Wettbewerbsfähigkeit Wiens stärken. Zudem schlägt er ein „Vienna Eventboard“ vor, das gezielt hochkarätige Veranstaltungen nach Wien holen soll.

Das Vienna Eventboard hat zum Ziel, mehr internationale Veranstaltungen nach Wien zu bringen. Dies soll in mehreren Schritten geschehen, und zwar durch Scouting, Monitoring und Akquisition von hochwertigen Events.

Strategien für eine nachhaltige Tourismusentwicklung
Neue Attraktionen könnten auch in weniger frequentierten Stadtgebieten entstehen, um Besucherströme besser zu verteilen. Auch schwächer besuchte Monate könnten gezielt belebt werden, etwa nach dem Vorbild der Ballsaison im Jänner und Februar.

Zum Schutz bestehender Eventlocations plädiert Ruck für eine Regelung nach dem Londoner „Agent of Change“-Prinzip, das Veranstaltungsorte vor Einschränkungen durch Zuzug neuer Anwohner und dadurch folgende Beschwerden schützt und mehr Rechte einräumt.

Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
Wiens Tourismus trug 2024 mehr als 5,4 Milliarden Euro zur regionalen Wertschöpfung bei und sicherte tausende Arbeitsplätze und Unternehmen. Mit über 82.000 Betten in 430 Hotels bietet die Stadt bereits eine hohe Kapazität, die weiter ausgebaut wird. Neben der modernen Event-Infrastruktur – etwa der Messe Wien und dem Austria Center Vienna – machen auch die vielfältigen kulturellen Angebote, von Bällen über Konzerte bis hin zu Open-Air-Events, Wien zu einer sehr attraktiven Destination.

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