Rechenzentren sind das digitale Rückgrat moderner Wirtschaftszweige. Sie speichern und verarbeiten immense Datenmengen für Industrie, Gesundheitswesen und Verwaltung. „Rechenleistung kann man durchaus als Währung der Zukunft ansehen“, betont Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien.
Dieser Trend zeigt sich auch in den Wachstumszahlen. Der globale Markt für Rechenzentren wird 2025 auf rund 412,3 Milliarden Euro geschätzt und wächst mit 8,35 % pro Jahr. In Europa steigt der Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2030 voraussichtlich um 28 % auf 98,5 Terawattstunden.
„Rechenleistung kann man durchaus als Währung der Zukunft ansehen.“
Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting
Wien: Chancen und Herausforderungen
In Wien gibt es aktuell 21 Rechenzentren. Die Stadt punktet mit stabiler Energieversorgung, erdbebensicherer Lage und politischer Stabilität, leidet jedoch unter Platzmangel und hohen Immobilienpreisen. Besonders gefragt sind auch IT-Fachkräfte, die ebenfalls als große Herausforderung gesehen werden müssen „Allein in Wien fehlen derzeit 6.000 IT-Fachkräfte – ein erheblicher Engpass, der dringend adressiert werden muss, um den Wirtschaftsstandort langfristig wettbewerbsfähig zu halten“, warnt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT.
Zwei Fußballfelder groß
Das derzeit größte Rechenzentrum in Wien verfügt über eine Bruttofläche von 20.000 m² und eine Nettofläche von 14.000 m² – das entspricht etwa zwei Fußballfeldern. Gleichzeitig gibt es auch Vorteile von Innenstadt-Rechenzentren, da sie durch ihre zentrale Lage und direkte Nähe zu Unternehmen für diese bei Bedarf rasch erreichbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das next layer Rechenzentrum am Fleischmarkt im ersten Bezirk, das an diesem Standort aktuell 70 Kunden betreut. „Unsere Infrastruktur ist auf Zuverlässigkeit und Energieeffizienz optimiert, und wir betreiben eine eigene Glasfaserinfrastruktur, sowohl für den Eigenbedarf als auch für die Datenübertragung unserer Kunden“, erklärt Georg Chytil, Geschäftsführer von next layer.
„Allein in Wien fehlen derzeit 6.000 IT-Fachkräfte – ein erheblicher Engpass, der dringend adressiert werden muss, um den Wirtschaftsstandort langfristig wettbewerbsfähig zu halten.“
Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT
Künstliche Intelligenz und nachhaltige Innovationen
KI-gestützte Optimierungen könnten übrigens den Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2030 um 30 % senken. Zudem gewinnen innovative Kühltechnologien an Bedeutung, wie Wasserkühlungen zur Senkung der Betriebskosten um bis zu 40 %.
Investitionen in die digitale Zukunft
„Die Bedeutung von Rechenzentren wird weiter zunehmen. Es ist entscheidend, in digitale Infrastruktur, nachhaltige Energieversorgung und IT-Ausbildung zu investieren, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden“, resümiert Heimhilcher.
Im Foto v.l.: Georg Chytil (Geschäftsführer next layer) und Martin Heimhilcher (Obmann Sparte Information und Consulting der WK Wien) im Rechenzentrum.