Hilfe für Wiener Betriebe rund um die U-Bahn-Baustelle

7. Juli 2021

© Foto: Florian Wieser

Hilfe für Wiener Betriebe rund um die U-Bahn-Baustelle

7. Juli 2021

Das Wiener U-Bahn-Netz wächst in den kommenden Jahren um insgesamt 6,4 Kilometer. Für Betriebe ist die Baustelle existenzbedrohend. Die Wirtschaftskammer Wien und Stadt Wien bieten daher umfangreiche Unterstützung und kostenlose Services an.

Lärm, Staub, Bauzäune, Umleitungen, Umsatzeinbußen … – etwa 700 Wiener Betriebe in der Erdgeschoßzone im 1., 5., 6., 7., 8. und 9. Bezirk sind durch den Bau des neuen U-Bahn-Linienkreuzes U2xU5 zum Teil massiv betroffen. Für sie hat die Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit der Stadt ein umfangreiches Unterstützungspaket geschnürt. Es beinhaltet sowohl finanzielle Mittel (U-Bahn-Soforthilfe) wie auch Sachleistungen und Aktionen vor Ort. Am 6. Juli wurden zum ersten Mal im Rahmen der monatlichen Schaufensterreinigung die Fenster und Auslagen der Betriebe in der Erdgeschoßzone, die direkt von der Baustelle betroffen sind, von außen gereinigt. Für die betroffenen Betriebe ist dieser Service der Wirtschaftskammer Wien völlig kostenlos und findet jeden ersten Dienstag im Monat statt. Insgesamt werden etwa 150 Geschäftslokale diesen Service monatlich nutzen.

Laufendes Info-Service für Betriebe und Kunden-Aktionen

Das Baustellen-Marketing der Wirtschaftskammer Wien informiert die betroffenen Unternehmer regelmäßig mit einem monatlichen Newsletter über wichtige Entwicklungen und Angebote wie etwa die Schaufensterreinigung, Seminare und Verteilaktionen in den Einkaufsgebieten. Bisher wurden 50.000 Give-aways von den Kaufleuten und Straßenpromotoren an Kunden und Passanten verteilt. Bei der nächsten Aktion am 5. August wird es kostenlose Mineralwasserflaschen geben. Zudem sind künftig auch Baustellenfrühstücke geplant, bei denen sich die Betroffenen austauschen und Experten der Wirtschaftskammer Wien vor Ort Fragen rund um den U-Bahn-Bau und Förderungen beantworten werden.

„Der Ausbau unserer städtischen Infrastruktur ist wichtig für die Wiener Stadtentwicklung. Trotzdem bedeutet der Umbau für rund 700 Wiener Betriebe viel Lärm, Staub, Sichtbehinderungen und versperrte Straßen. Die Laufkundschaft bleibt aus, Umsatzeinbußen sind die Folge. Aus diesem Grund ist es unsere Aufgabe als Wirtschaftskammer Wien, Unternehmen in dieser herausfordernden Phase tatkräftig mit Förderungen und Aktionen wie der Schaufensterreinigung zu unterstützen.“

Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien

Die U-Bahn-Soforthilfe

Für Betriebe in den Erdgeschoßzonen mit weniger als 50 Beschäftigten bietet die U-Bahn-Soforthilfe bis 31.12.2021 zwei Förderungen: den Mietkostenzuschuss und die Förderung von Initiativprojekten, z.B. für Maschinen, Baumaßnahmen, externe Dienstleistungen oder Anmietung zusätzlicher Geschäftsflächen. Beide Förderungen können parallel bei der Wirtschaftsagentur Wien – auch mehrfach – beantragt werden. Pro Unternehmen und Jahr beträgt die maximale Fördersumme 17.000 Euro. Insgesamt wurden den einreichenden Unternehmen schon 510.000 Euro an Förderungen zugesagt. Etwa die Hälfte davon ist bereits ausbezahlt und die Projekte sind in Umsetzung. Mehr als 100 Unternehmen haben die U-Bahn-Soforthilfe schon erhalten. In den meisten Fällen werden die Förderungen für Mietkosten verwendet. Ein kleinerer Anteil betrifft Initiativprojekte – wie etwa die Förderung von Sach- und Materialkosten. „Unsere Devise war von Anfang an, den betroffenen Betrieben rasch zu helfen. Deshalb zahlen wir das Geld gleich aus und nicht erst, wenn die Baustellentätigkeit längst beendet wurde“, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. 

Betroffenheit im 8. Bezirk

Zusätzlich unterstützen die Bezirksobleute der WK Wien die betroffenen Betriebe vor Ort und helfen bei der Lösung von Problemen. So auch Bezirksobmann Wolfgang Primisser, der sich regelmäßig bei den Josefstädter Unternehmern rund um die Baustelle erkundigt, wie es ihnen geht: „Es freut mich, dass die Aktionen – zum Beispiel die Schaufensterreinigung und die Verteilaktionen – sehr positiv angenommen werden. Das Engagement und der Einsatz der Unternehmer vor Ort begeistert mich immer wieder. Beim Besuch der Geschäfte spürt man die Herzlichkeit. Ich möchte mich auch verstärkt mit den Anforderungen von Gründern beschäftigen, die in der Josefstadt starten wollen.“ Georg Senft jun., Geschäftsführer des Schlossereibetriebs und Metallmanufaktur Senft im 8. Bezirk, ist einer der betroffenen Unternehmer: „Die Sichtbarkeit ist für uns das Wichtigste, vor allem jetzt, wo bei den Kunden Unsicherheit herrscht, ob und wie sie zu uns kommen können. Die Schaufensterreinigung finde ich gut. Wenn der Wind richtig geht und die Bagger arbeiten, fegt eine große Staubwolke über den Platz. In eine saubere Auslage schaut man ja lieber hinein als in eine staubige.“

>> U-Bahn-Bau: Hilfe für Betriebe

>> Ausbau der U-Bahn: Linienkreuz U2/U5

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