EPU-Monitor: Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung sind Gründungs-Hauptmotive. Mehr als die Hälfte der EPU sind Frauen. Entlastungen sind notwendig.
Die wirtschaftliche Lage bei Ein-Personen- Unternehmen (EPU) hat sich nach den fordernden Corona-Jahren stabilisiert, zeigt der neu veröffentlichte Monitoringbericht der KMU Forschung Austria. Dennoch sind EPU weiterhin durch Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie sowie Material und Waren, gefordert. Deshalb fordern wir die Schaffung unternehmerischer Freiräume für EPU mittels steuerlicher Entlastung und Entbürokratisierung.
Maßnahmensetzung und Motive
In steuerlicher Hinsicht ist für 76 Prozent der EPU die Anhebung der GWG (geringwertige Wirtschaftsgüter)-Grenze auf 2000 Euro wichtig. Im Bereich Bürokratieabbau fordern 72 Prozent die Erweiterung der USt- Kleinunternehmerregelung auf 85.000 Euro. Die Erhöhung der Kleinunternehmerpauschalierung wird von 74 Prozent unterstützt. Die Reduktion von Bürokratie durch praxistaugliche Berichtspflichten ist für weitere 74 Prozentwichtig. Zu den Gründungsmotiven zählen Unabhängigkeit (80 Prozent) und Selbstverwirklichung (76 Prozent). Auch der Wunsch nach einer flexibleren Zeiteinteilung (70 Prozent) stellt insbesondere für Frauen (51,2 Prozent der EPU, wobei der Anteil steigend ist) ein starkes Motiv dar. Faktoren wie die Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz oder Phasen der Arbeitslosigkeit sind deutlich weniger bedeutsam. Das zeigt: EPU sind Unternehmer aus Überzeugung und Leidenschaft.
Länger arbeiten attraktiv, Export wichtig
Weiters wird dies dadurch unterstrichen, dass rund 40 Prozent der EPU auch in der Pension selbstständig tätig sein wollen. Die Gruppe der sogenannten Silverpreneure, die neben ihrem Pensionsbezug ein Unternehmen leiten, ist auf 16 Prozent gestiegen (2016: sechs Prozent).
Zudem ist jedes vierte EPU (26 Prozent) über Österreichs Grenzen hinaus aktiv. Ein Drittel erwirtschaftet sogar die Hälfte des Umsatzes im Ausland, wobei die Hauptexportländer Deutschland (77 Prozent), Schweiz (29 Prozent) und Italien (24 Prozent) sind.
„EPU sind Unternehmer:innen aus Überzeugung, brauchen jedoch weitere Entlastung sowie Untersützung. Mit dem Forum EPU unterstützen wir seit 15 Jahren Ein-Personen-Unternehmen mit unzähligen Services wie Netzwerk-Veranstaltungen, Weiterbildung und Meeting-Räumen.“
Kasia Greco – EPU-Sprecherin und WK Wien-Vizepräsidentin
Die 360.000 EPU verdienen für ihre Höchstleistungen die bestmögliche Unterstützung. So wurde kürzlich der KI-Trendguide neu herausgebracht und eine Lernstrecke zum Thema auf der digitalen Aus- und Weiterbildungsplattform wîse up lanciert. Daneben gibt es auch eine eigene Webinarreihe zu Anwendungsmöglichkeiten von KI bei EPU.
Event-Tipp: 15 Jahre Forum EPU
Im Herbst 2009 hat die Wirtschaftskammer Wien das Service für Wiener Ein-Personen-Unternehmen mit der Eröffnung des Forum EPU stark ausgebaut. Unternehmerische Qualifizierung, Netzwerk-Veranstaltungen, Meetingräume etc. unterstützten EPU bei ihrer Weiterentwicklung. Mit „Willkommen im Club Spezial“ soll das gefeiert werden. WK-Wien-Vizepräsidentin und EPU-Sprecherin Kasia Greco lässt 15 Jahre Erfolggeschichte Revue passieren, die ehem. Skirennläuferin Alexandra Meissnitzer hält die Keynote und abschließend steht Netzwerken auf dem Programm.
Infos & Anmeldung: Montag, 11. September, 18 bis 21 Uhr
wko.at/wien/epu; Suche: Willkommen im Club