Die Wiener Fußpflegerinnen und Fußpfleger empfehlen: alle 4 Wochen zur Fußpflege und die sehr wichtige tägliche Selbstkontrolle der Füße
Am bevorstehenden Sonntag, den 14. November, ist der Welt-Diabetes-Tag. Das ist für die Berufsgruppe der Wiener Fußpflegerinnen und Fußpfleger Anlass, Diabetes-Erkrankte auf die Bedeutung einer regelmäßigen und professionellen Fußpflege hinzuweisen. Aber auch die tägliche Kontrolle der Füße zu Hause gehört dazu, denn bereits bei kleinsten Verletzungen muss umgehend reagiert werden.
Warum das so wichtig ist, erläutert die Obfrau der zuständigen Innung in der Wiener Wirtschaftskammer, Petra Felber: „Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, bemerken Verletzungen an ihren Fußsohlen, der Ferse oder den Zehenbereich oft lange Zeit nicht. Grund dafür sind die durch Diabetes bereits geschädigten Nerven und Durchblutungsstörungen.“ Ursachen der Wunden können z.B. Blasen, Bagatellverletzungen oder eingetretene Fremdkörper sein. Bleiben diese Wunden über längere Zeit unbehandelt, so kann es zu Entzündungen kommen, die eine medizinische Behandlung erfordern. “ In seltenen Fällen werden sogar Amputationen notwendig, wenn diese Wunden zu lange übersehen oder ignoriert werden“, macht Felber die Dringlichkeit des Anliegens klar.
Mit Teleskopspiegel und „Handy-am-Stick“ zur täglichen Kontrolle der Fußsohle
Natürlich lassen sich Verletzungen nicht generell vermeiden. Um die entstehenden Wunden aber frühzeitig behandeln zu können, rät Felber Diabetikern zur täglichen Selbstkontrolle der Fußsohle mittels Teleskopspiegel oder einem Handy, das am „Selfie-Stick“ befestigt ist. Ist weder ein Teleskopspiegel noch ein Handy samt Stick zur Hand, lassen sich Verletzungen aber auch erkennen, indem man die Strümpfe und Schuhe aufmerksam auf Spuren von Blut und Wundsekret überprüft.
Stellt man dabei im Bereich der Fußsohle oder Ferse
- Rötungen, kleine Verletzungen bzw. auch nur Hautveränderungen fest, oder ist
- an Socken und Strümpfen Blut bzw. Sekret sichtbar,
so muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ist man sich ob dieser Notwendigkeit unsicher, hilft auch ein Besuch bei der Fußpflegerin bzw. dem Fußpfleger. Diese erfahrenen Fachleute können Diabetes-Erkrankte dahingehend beraten, ob ein Arztbesuch empfehlenswert oder sogar notwendig ist.
Neuer Info-Folder zu Vorsorgemaßnahmen liegen bei den Fußpflegerinnen und Fußpflegern auf
Innungsmeisterin Felber fasst die zentralen Maßnahmen für die Gesunderhaltung der Füße von Diabetikerinnen und Diabetikern zusammen:
- Ca. alle 4 Wochen zur Fußpflege. Dort weiß man auch mit allfälligen Verletzungen, die zwischenzeitlich entstehen können, richtig umzugehen.
- 1 x täglich die Füße mit einem Teleskopspiegel oder Handy (Selfie-Stick) auf Hautveränderungen kontrollieren: z.B. Hautrötungen, Blasen, Hautrisse, Verletzungen, Wunden.
- 1 x täglich die Socken oder Strümpfe, eventuell auch die Schuhe auf feuchte Stellen oder Blutspuren kontrollieren.
- Gehen Sie als Diabetiker nie barfuß! Tragen Sie immer Socken oder Strümpfe!
- 1 x täglich die Füße mit einer hochwertigen Creme pflegen.
- Legen Sie immer großen Wert auf gute Schuhe, auch die Hausschuhe sind besonders wichtig!
Diese Informationen zur Vermeidung von ernsthaften Folgen bei Verletzungen an den Füßen von Diabetikerinnen und Diabetikern, samt anschaulichem Fotomaterial, ist auch auf https://insicherenhaenden.at/diabetische-fusspflege/ abrufbar.
Innungsmeisterin Felber abschließend: „Werden von Diabetikern bei der Kontrolle ihrer Füße bisher unbemerkte Verletzungen festgestellt, sollte keinesfalls vom Betroffenen oder dessen Angehörigen selbst ‚herumgedoktert‘ werden. Stattdessen muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden – denn je rascher jetzt reagiert wird, desto größer sind die Heilungschancen.“