Die Chancen der „One Belt, One Road”- Initiative Chinas sollte man nutzen, die Breitspurbahn bis in den Raum Wien verlängern, lautete der Tenor einer Info-Veranstaltung der Wirtschaftskammer Wien zur neuen Seidenstraße.
Das größte Infrastrukturprojekt der Geschichte, die „One Belt, One Road”-Initiative Chinas, war Thema einer Info-Veranstaltung der Wirtschaftskammer (WK) Wien. „Wir freuen uns, dass wir die Tür zu diesem Projekt geöffnet haben”, sagte WK-Wien-Vizepräsident Anton Ofner. „Die Bundesregierung hat den Ball aufgenommen und Österreich an den Verhandlungstisch für dieses Projekt gebracht.”
Warum dies wichtig ist, erklärte Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). „China ist eine stark wachsende Volkswirtschaft, nicht nur im Export, sondern auch im Import.” Damit sich die Wirtschaftsströme bestmöglich austauschen können, setzen sich die WK Wien und die ÖBB schon lange für den Ausbau der Breitspurbahn bis in den Großraum Wien ein. Derzeit endet ein Strang , der bis in Österreichs Ostregion verlängert werden könnte, noch im slowakischen Kosice.
Auf einem anderen Strang hingegen fahren die ÖBB bereits einmal pro Woche von China bis nach Duisburg.
Man sollte die Lage Wiens mitten in Europa und als Treffpunkt von bereits drei Güterkorridoren ausnutzen, sagte Heinz Gschnitzer, Koordinator des Projekts Breitspur in der ÖBB Infrastruktur AG. „Wir können die Verteilung der Waren nach Europa sicherstellen und wollen dazu einen logistischen Schienenbahnhof errichten, wie es ihn in Europa noch nicht gibt.” Dort werde von Schiene auf Schiene umgeladen. „Es wird auch in Europa erkannt, dass man die Netzwerke verbinden sollte”, sagte Gschnitzer.
Wichtig sei, auch die Partner Russland, Ukraine und Slowakei für das Projekt zu gewinnen und Staatsverträge mit ihnen abzuschließen. Vielleicht könne man auch Österreichs Präsidentschaft in der Europäischen Union (EU) nutzen, um das Thema auf die EU-Agenda zu bringen, sagte Biach. Prognosen gehen von einem deutlichen Anstieg des Handelsvolumens zwischen Europa und China aus.
Laut einer Erhebung der Fachhochschule (FH) des BFI Wien unter Führungskräften und Entscheidungsträgern der österreichischen Logistikbranche halten 85 Prozent der Befragten das Thema „One Belt, One Road”-Initiative für wichtig oder sehr wichtig, sagte Andreas Breinbauer, Rektor der FH des BFI Wien. 71 Prozent der Befragten fühlen sich gut oder sehr gut darüber informiert.
Quelle: Wiener Wirtschaft