EU beschließt reduzierten Steuersatz für E-Books. Spartenobmann Martin Heimhilcher und Fachgruppenobmann Georg Glöckler pochen auf schnelle Umsetzung in Österreich.
Die Europäische Union hat den Weg frei gemacht. Das EU-Parlament hat den Vorschlag der EU-Kommission angenommen, den Mehrwertsteuersatz für E-Books auf den reduzierten Satz von gedruckten Büchern anzugleichen. Das können die Mitgliedsstaaten – und somit auch Österreich – jetzt umsetzen.
„In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung ist es absolut unverständlich, dass für E-Books eine doppelt so hohe Mehrwertsteuer eingehoben wird wie für gedruckte Bücher. Ein Buch ist ein Buch, egal ob es über einen Reader oder als Printprodukt gelesen wird“, sagt Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Wien. Durch die Entscheidung der EU sei die Realisierung einer langjährigen Forderung der Sparte einen großen Schritt näher gerückt. Heimhilcher: „Jetzt ist es notwendig, dass Österreich die Entscheidung der EU rasch in nationales Recht umsetzt.“
Jetzt handeln
Auch Georg Glöckler, Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien sieht Handlungsbedarf. „Es ist zu begrüßen, dass die EU diese Ungleichbehandlung beseitigt und dass EU-Mitglieder künftig den reduzierten Mehrwertsteuersatz für gedruckte Bücher auch auf E-Books anwenden dürfen“, sagt Glöckler.
Spartenobmann Heimhilcher appelliert an die politischen Entscheidungsträger: „Österreich sollte hier dem technologischen Wandel nicht entgegenstehen. Damit würden der heimischen Wirtschaft Chancen verbaut.“
Derzeit gilt für gedruckte Bücher ein Steuersatz von zehn Prozent. Die Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft Wien hat aktuell rund 1000 aktive Mitglieder; davon entfallen 42 Prozent auf den Buch- und Medienhandel und 54 Prozent auf den Buch-, Kunst- und Musikalienverlag.