Wien als Standort von EU-Agenturen EMA und EBA weiter im Rennen – Von der Stadt angebotene Gebäude erfüllen Kriterien nicht
Wo der neue Standort sein wird, entscheidet die Politik – nämlich der Rat der Außen- und Europaminister im November. Geht es nach den Mitarbeitern der EMA (Europäische Arzneimittelagentur), so wäre die Sache klar. Sie wollen am liebsten nach Wien übersiedeln.
„Das freut mich natürlich sehr. Es hat sich gelohnt, dass die Wirtschaftskammer Wien frühzeitig im März direkt bei EMA-Chef Guido Rasi in London Werbung für den Standort Wien gemacht hat.“
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Kritik an angebotenen Bürogebäuden
Wie nun bekannt wurde, gibt es jedoch auch deutliche Kritik an den von der Stadt Wien angebotenen Bürogebäuden. Sie erfüllen nicht die geforderten Kriterien wie ausreichend Platz für 1300 Arbeitsplätze, geräumige Eingangsbereiche und Konferenzräumlichkeiten und notwendige Sicherheitsvorkehrungen. Im Vergleich zum Mitbewerb um den neuen EMA-Standort, schneiden die Gebäude in Amsterdam, Mailand, Bratislava, Brüssel und Kopenhagen deutlich besser ab.
„Jetzt heißt es rasch handeln. Die Stadt muss jetzt sofort aktiv werden, das Angebot nachbessern. Wir dürfen uns die Chance nicht entgehen lassen. Ich gehe davon aus, dass die Politik die Dringlichkeit der Situation erkennt und handelt. Wir sind hier gerne ein starker Partner für die Stadt.“
Walter Ruck
Die Sozialpartner WK Wien und AK Wien haben im Herbst 2016 gemeinsam den Stein für die EMA-Bewerbung ins Rollen gebracht. Per Schulterschluss setzten sie sich bei Bundesregierung und Stadt für eine aktive Bewerbung ein. Eine Ansiedelung der Agentur würde laut Berechnungen der WK Wien rund 133 Mio. Euro an direkter zusätzlicher jährlicher Wertschöpfung am Standort Wien bringen. Die indirekten Auswirkungen wären um ein Vielfaches größer: Wien würde mit einem Schlag zum Zentrum der Biotech- und Pharmaindustrie Europas werden und internationale Unternehmen anziehen.
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