In Barcelona trafen sich Mitte Juni Kinobetreiber aus ganz Europa zu einem Branchenmeeting. Dort präsentierten unter anderem die Chefs der weltweit größten Filmstudios ihre nächsten Filmhighlights – „viele interessante Produkte aus jedem Genre”, so Christian Dörfler, der als Bundessprecher der heimischen Kinobranche an dem Branchentreffen teilnahm. Ebenfalls vorgestellt wurden technische Innovationen, die demnächst in den Kinosälen Einzug halten werden. Streaming-Angebote seien zwar eine direkte Konkurrenz zum Kino, durch High tech-Vorführ- und -Soundinnovationen könne man das laut Dörfler aber zumindest teilweise kompensieren. Im Vorjahr verkauften die 142 heimischen Kinos – davon sind 28 in Wien – laut Fachverband 15,3 Millionen Tickets. Das entsprach einem leichten Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Gespräche mit europäischen Kollegen hätten deutlich gezeigt, dass Länder mit starken lokalen Filmprodukten auch steigende Besucherzahlen verzeichnen, sagt Dörfler. Er tritt deshalb dafür ein, die Filmförderung anzuheben und zu ändern.
„Ich würde mir wünschen, dass die Filmförderung stärker auf den kommerziellen Erfolg des Films abstellt, wir brauchen Filme, die massentauglich sind”, sagt er. Das seiner Aussage nach schwache Angebot an attraktiven, heimischen Filmen bereitet ihm einige Sorge. Nur Filme für den Arthousebereich zu produzieren, genüge nicht. „Filme müssen so gemacht sein, dass sie viele Menschen ins Kino locken. Dies fördert auch die Filmemacher, weil dadurch mehr Geld für neue Projekte reinkommt”, so der Branchensprecher.
Quelle: Wiener Wirtschaft