Die Junge Wirtschaft (JW) Wien will mit ihren Forderungen Trendsetter sein und den Standort Wien fit machen für die Herausforderungen der Zukunft. Aktuelles Anliegen: Ein digitales Postfach für alle, das helfen soll, Zeit und Kosten zu sparen und einen mittels einer eindeutigen Digital-ID ein Leben lang begleitet. Aber auch bei ihren anderen Forderungen lässt die JW Wien nicht locker.
„Digitalisierung ist keine isoliert zu betrachtende Erscheinung oder Branche, sondern ein Handwerkszeug, das es ermöglicht, Prozesse in allen Lebensbereichen zu verändern oder völlig neu zu gestalten und erheblich zu erleichtern”, sagt der Vorsitzende der Jungen Wirtschaft (JW) Wien, Jürgen Tarbauer. Er fordert daher ein digitales Postfach für alle Bürger und Behörden. Beispiele dafür gibt es bereits – unter anderem in Dänemark, wo jeder Bürger mit dem 15. Geburtstag sein digitales Postfach erhält, für z.B. elektronische Post von Behörden, Terminmitteilungen für Untersuchungen oder später Bescheide zur Vergabe von Kindergartenplätzen oder zur Rente.
Je nach Wunsch wird man über den Eingang neuer digitaler Post per E-mail oder SMS verständigt. Auch die Ausnahmen von der Verpflichtung zum digitalen Postfach sind geregelt. Die JW Wien hat ein Konzept erarbeitet: In einem ersten Schritt solle das digitale Postfach verpflichtend für Behörden und Unternehmen eingeführt werden und für Bürger freiwillig sein. Die Identifikation von Absender und Empfänger erfolge mittels lebenslanger eindeutiger Identifikationsnummer.
Für Bürger, aber auch für Unternehmen, bringe das digitale Postfach damit zahlreiche Vorteile, ist die JW Wien überzeugt:
- Die eindeutige Zuordnung und Identifikation des Empfängers – auch bei mehreren Postadressen oder bei Wohnortwechsel.
- Die Authentizität von Absender und Empfänger können sichergestellt werden – Betrugs- und Spam-Nachrichten werden unterbunden.
- Die Zustellung ist schneller, unkomplizierter und zeitungebunden.
- Digitale Zustellung ist kostengünstiger und umweltfreundlicher.
- Nachrichten können verschlüsselt übermittelt werden.
- Der Nachrichteninhalt kann nicht verfälscht werden.
Damit Bürger zu mündigen digitalen Bürgern werden, die Digitalisierung verstehen und sich der Auswirkungen ihres Nutzerverhaltens bewusst sind, seien auch Ausbildung und Fortbildung zum Thema Digitalisierung essenziell. „Das Wissen auf diesem Gebiet hat direkte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, denn es gibt nahezu keine Tätigkeit mehr, bei der man dieses Wissen nicht braucht. Es gehört daher in den Schulunterricht und muss auch älteren Arbeitnehmern leicht zugänglich gemacht werden”, fordert Tarbauer.
Zu den Digitalisierungs-Forderungen der JW Wien zählt auch der Wunsch nach einem kostenlosen Online-Register – also einer zentralen Plattform, auf der alle relevanten Register wie Firmen- und Grundbuch sowie Gewerberegister kostenlos digital genutzt werden können. Auch Veröffentlichungspflichten sollten künftig einzig digital erfüllbar sein.
Quelle: Wiener Wirtschaft