Wirtschaftskammer-Spartenobmann fordert endlich Reduktion der Ringstraßen-Sperren – Handel verkraftet kräftige Umsatzverluste an Demo-Tagen nicht mehr – Arbeitsplätze gefährdet
Die Wiener Ringstraße ist die am häufigsten gesperrte Straße Europas. 101 Demos legten 2015 den Innenstadtverkehr lahm. Und es ist keine Trendumkehr in Sicht. Leidtragende der Demohysterie sind die Geschäftsleute.
„Die Wiener Innenstadt wird zur Dauer-Demo-Zone. Den Kunden vergeht die Lust, in der Stadt einkaufen zu gehen. Und zwar nicht nur an den Tagen, an denen der Ring tatsächlich gesperrt wird. Denn je öfter man im Stau steht, desto seltener wird man dorthin fahren wollen“, geht Trefelik von einem bleibenden Schaden für die Geschäftsleute der Inneren Stadt aus. Erschwerend kommt hinzu, dass hauptsächlich zu den umsatzstärksten Zeiten – nämlich Freitag- und Samstagnachmittag – demonstriert wird. Und ergänzt: „Das kostet dann auch Arbeitsplätze“. Laut Meldungen von Betrieben, ist an Tagen mit Ringstraßensperre bis zu 50 Prozent Umsatzrückgang zu verzeichnen. Trefelik fordert endlich ein Einlenken der Politik, denn „nirgendwo geschrieben, dass jede Demo in Wien über den Ring führen muss. Es geht um Augenmaß und Verhältnismäßigkeiten. Man stelle sich nur vor, die Autobahnabfahrt zur SCS wird hundert Mal im Jahr gesperrt – der Aufschrei wäre enorm.“
Statistik: Sperren nehmen zu
Seit 2010 haben Veranstaltungen und Demos in der Wiener Innenstadt deutlich zugenommen. Kam es damals durchschnittlich jeden sechsten Tag zu einer Ringsperre, so wird mittlerweile durchschnittlich jeden dritten bis vierten Tag der Ring zumindest teilweise gesperrt.